Faxaktion
vom 23.1.02

Steiermark


praxiszone kunstraum.gleisdorf

Protestnote

Kunstschaffende haben (neben zivilgesellschaftlichen Adressen) Staat und Markt als Gegenüber. Es scheint auf diesen Feldern keineswegs Konsens zu herrschen, was man unter "professionellen Arbeitsbedingungen" zu verstehen hat.

Als steirischer Künstler stelle ich fest:

Politik und Verwaltung bleiben uns wesentliche Grundlagen professioneller Arbeit schuldig. Das ist ein kulturpolitischer Skandal, vor dessen Hintergrund aktuelle Budgetkürzungen uns als grimmiger Witz treffen.

Außer üblichen Werbebroschüren halte ich nichts in die Händen, woraus ich kulturpolitische Handlungspläne der Zuständigen ablesen könnte. Die aktuelle Informationspolitik, sei es im Land Steiermark, sei es in der Stadt Graz, macht aus der res publica eine res secret.

Ich fordere, daß uns Politik und Verwaltung Schnittstellen anbieten, welche mit sachkundigen Personen besetzt sind – die professionelle Arbeitssituationen ermöglichen.

Ich fordere, daß die zuständigen Personen in ihrem eigenen Arbeitsbereich sich endlich auf die Höhe der Zeit einer "Informationsgesellschaft" begeben und alle relevanten Informationen öffentlichen Geschehens, das sich auf die Verwendung öffentlicher Gelder stützt, entsprechend verfügbar machen.

An die Funktionstragenden in Verwaltung und Politik:

Bieten Sie uns Situationen an, in denen verbindlich herausgearbeitet werden kann, mit welchen Strukturen, Mitteln und Modi künstlerische Praxis heute ausgestattet sein muß.

Legen Sie Ihre Handlungspläne in angemessener Weise offen.

Martin Krusche, Autor

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4•02