Freie Theater

Steiermark

Reaktion auf den Presseartikel in der Kleinen Zeitung vom 15. Jänner 02, S. 23:

"Breisach wütet gegen den Kahlschlag im Kulturbudget"

"Von Subventionskürzungen sind vor allem große Veranstalter betroffen, weniger die freie Szene. Eine drohende Finanzkatastrophe sieht man dort (Anm. Büro des Kulturstadtrates) nicht."

Der Vorstand des "Anderen Theaters", IG Freie Theater, fordert den Kulturstadtrat Nagl auf, von der 15% -igen Kürzung Abstand zu nehmen und verbindliche Zusagen zu machen.

Eine im Sommer 01 präsentierte Studie "Theater in Wien und Graz", Aufführungen und Produktionen, herausgegeben von der österreichischen Kulturdokumentation, belegt, daß Grazer "Freie Theater mit nur 4% der Förderungen 47% des Aufführungsangebotes" tragen, wohingegen "die Großbühnen mit 96% der finanziellen Mittel 41% des Aufführungsangebots" tragen.

Aus unserer Sicht bedeutet die Kürzung in diesem Bereich eine sukzessive Austrocknung der Freien Szene - die Kürzungen bzw. das Gleichbleiben der Subventionssummen bedeuten, daß Entwicklungen auf diesem Sektor gestoppt werden!

Der vom Stadtrat Nagl gestartete Versuch Zweijahresverträge zu realisieren, sollte so schnell als möglich realisiert werden um zumindest eine mittelfristige Planung für die Initiativen zu ermöglichen.

Verschärfend kommt für jene Theater hinzu, die über keine eigene Veranstaltungsstätte verfügen, daß seit 1.Jänner 02 der Vertrag mit dem Theatro als - Spielstätte für Freie Theater ohne eigene Spielstätte - gekündigt wurde und keine adäquate bzw. leistbare Spielstätte mehr vorhanden ist.

Ersatz - Spielstätten kosten ein Vielfaches wie z. B. ARENA: 872,07 (öS 12.000,-) exkl. Technik pro Tag, Theater im Palais: 472,37 (öS 6.500,-) für 4 Stunden.

Wofür werden die bisher für die Anmietung und Verwaltung des Theatro investierten Mittel verwendet?

15% weniger an Subventionen bedeuten:
Eine Person weniger je Betrieb!

Angestellte der Freien Theater (Beispiele):
• MEZZANIN-Theater: Martina Kolbinger-Reiner, Hanni Westphal, Mag. Claudia Schemitsch;
• Theater ASOU: Ursula Litschauer, Gernot Rieger
• Theater im Bahnhof: Helmut Köpping, Monika Klengel, Beatrix Brunschko, Rupert Lehofer, Pia Hierzegger, Martina Zinner, Lorenz Kabas, Michael Ostrowski, Eva Hofer, Gerd Andreiz, Gabriela Hiti, Johanna Hierzegger, Guntram Suppan, Elisabeth Holzmeister, Juliette Eröd, Jasmina Paunvic
• Theater am Ortweinplatz: Manfred Weissensteiner, Gertrude Riegler, Michaela Czernovsky, Barbara Carli
• Theater im Keller: Alfred Haidacher, Norbert Hainschek, elf geringfügig Beschäftigte im Jahr 2001
• Das andere Theater: Dr. Andrea Dörres

Nach der momentanen Einschätzung wird die Einsparungsmaßnahme Kündigungen von Personal in den Theaterbetrieben nach sich ziehen.

349 Tage vor Beginn des europäischen Projektes "Graz 2003, Europäische Kulturhauptstadt"!

Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand des "Anderen Theaters"
Gernot Rieger (Obmann, Theater ASOU)
Ed. Hauswirth (Kassier, Theater im Bahnhof Graz)
Martina Kolbinger - Reiner (Schriftführerin, MEZZANIN - Theater)

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