dorf 4.0 / ich bin eine geschichte / laufende notizen, seite 2

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30 Jahre danach

Die Historiker Karl Kaser und Karl Stocker haben 1986 eine zweibändige Arbeit publiziert, die zu einem Standardwerk über die Sozialgeschichte der Oststeiermark wurde. Der Bauer Richard Hubmann war damals in die Entstehung dieses Werkes involviert: "Bäuerliches Leben in der Oststeiermark seit 1848".

Nun haben sich alle drei bereit erklärt, mit uns im Denkraum "Dorf 4.0" an einen gemeinsamen Tisch zu gehen. Eine kleine Rückschau auf das Verhältnis zwischen professioneller Geschichtsschreibung und Oral History: Was die Menschen zu erzählen haben. Das hat einen guten Grund!

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Wir orientieren uns aktuell im Auftakt von "Ich bin eine Geschichte" an Prinzipien der Eigenständigen Regionalentwicklung. Das heißt, wir arbeiten an einem aktuellen Bild unseres Lebensraumes, welches nicht von PR-Profis gezeichnet wird, aus Werbeagenturen verschickt wird, sondern dadurch entsteht, daß die Menschen selbst zu Wort kommen.

Wenn wir Stichworte wie Heimat, Identität oder kulturelle Wurzeln anführen, dann kann man bei uns nachfragen, was genau damit gemeint sei. Und dann hält das einer Überprüfung an dem stand, was als vorläufig gesichertes Wissen gilt.

Dies ist eine Zeit, in der offenbaran vielen Stellen Sichtbarkeit vor Authentizität geht. Das kann niemandem verwehrt werden. Aber wir können in einem Prozeß kollektiver Wissens- und Kulturarbeit dafür sorgen, daß es auch andere Impressionen und Mitteilungen gibt als jene, die sich PR-Profis für ihr Geschäft zurechtrichten.

Faktum ist, daß diese Region von einem Armenhaus der Monarchie zu einem prosperierenden Lebensraum wurde, in dem eine auffallend hohe Dichte vielfältig begabter Menschen besteht.

Genau dieses Potential ist von Bedeutung, wenn man nach der Zukunftsfähigkeit der Oststeiermark fragt. Genau dieses Potential ist nicht bloß in Institutionen zuhause, sondern beliebig verstreut. Genau dieses Potential soll in einigen exponierte Stimmen zu Wort kommen.

Das bedeutet unter anderem, die Wissens- und Kulturarbeit handelt nicht primär davon, daß sich eine Projektgruppe in ihrer eigenen Befindlichkei der Welt mitteilt, sondern lauscht, zuhört, berichtet, was zu erfahren war.

Facebook-Notiz vom 23. Mai 2018


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