martin krusches [flame] logbuch / blatt #112


Der Dreiachser

Nun liegt "Mythos Puch IV" hinter mir und das 2017er Kunstsymposion ist gelaufen. Wie so oft haben diese aktuellen Ereignisse mich auf jene Themen gebracht, welche ich kommendes Jahr betonen möchte. Das bedeutet zum Beispiel für "Mythos Puch V" dann: "Zugkraft und Ladekapazität" [link]

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Nun bekam ich dieser Tage ein Packerl mit überaus passendem Inhalt. Micky Tieber, Frontman der "Alltagsklassiker", befand sich eigentlich auf Beutezug in eigener Sache: "War ein Beifang auf der Jagd nach alten Japanern."

Damit gelang ihm eine feine Überraschung, denn ich hatte eben noch keine Ahnung, daß der mächtige 6x6 im Format "Fit to Box" bei Matchbox gelandet ist. (In diesem Segment überrascht Mattel schon einige Zeit mit europäischen und japanischen Fahrzeugen.) log112b.jpg (4169 Byte)

Diese Miniatur paßt vorzüglich in meinem Sammlung und überdies zum 2018 Thema von "Mythos Puch". Ich hab auch das Original schon erwischt, wozu man bei uns nicht oft Gelegenheit findet. Diese Langfuhre stammt von der konventionellen G-Klasse ab. Der G-Wagen kam Ende der 1970er auf den Markt. Diese Entwicklung lief im Werk unter der Bezeichnung H2.

Das stand für Haflinger 2. Damit bezog sich das Projekt auf den Steyr-Puch AP 700, jene bis heute beeindruckende und bewährte Allrad-Plattform, die ich den "Kleinsten Lastwagen der Welt" nennen möchte. Ich denke, nach dem Zweiten Weltkrieg gab es kein anderes so kompaktes Nutzfahrzeug mit vergleichbarer Leistungsfähigkeit bei so knappen Abmessungen. (Der erste Unimog ist deutlich größer.)

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Der Mercedes-Benz G 63 AMG ist für einen brachialen Auftritt gut. Er war nach seinem Erscheinen  in der Motorpresse für eine Ewigkeit und drei Tage praktisch Everybody's Darling. Wr so daherkommt, macht Furore. Dagegen sieht man ja in einem Lambo ziemlich flach aus. Allerdings schien mir, dieser Brocken ist, ähnlich wie der Humvee, bei seiner enormen Größe nicht gerade ein Raumwunder.

Hat man ihn bestiegen und sich in die Kabine gewuchtet, was ein wenig Übung verträgt, um es elegant hinzukriegen, fühlt es sich nicht gar so viel anders an, als eine gebrauchte, zweiachsige Karre aus der Schweizer Armee. Aber er riecht natürlich deutlich frischer. Und er hat, wonach es Benzinbrüder allemal verlangt, jede Menge Kraft plus einen unverschämt hohen Preis.

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Der Große stammt freilich, ähnlich wie die zweiachsigen G-Wagen, von einem Militärfahrzeug ab. Diese ursprünglichen 6x6 für die australische Armee wird man bei uns ebenso selten zu sehen bekommen. Ich hatte im Grazer Puchwerk dazu Gelegenheit.

Wo ich nun über Nutzfahrzeuge nachdenke und außerdem der Haflinger 2018 sein 60 Jahr-Jubiläum haben wird, legt sich dieses Teilthema als ein zentrales Motiv für "Mythos Puch V" nahe; quasi als Vorbote. Mit dieser Familiengeschichte läßt sich eine kuriose Entwicklung veranschaulichen, zumal es den Hafi auch in allerhand Kommunalvarianten gab, als "Schneewiesel", als exotischen Triebkopf etc. Dazwischen übrigens einzelne Derivate wir der Puch Landwagen, der es nicht in die Serienproduktion schaffte.

Haflinger, Pinzgauer, G-Wagen, der vergessene Noriker... Es ging dabei immer um: "Zugkraft und Ladekapazität", gewöhnlich rund um die Frage, wie ein effizientes Minimum ausgelegt am Fahrzeug sein könnte, denn die Öffentliche Hand ist gelegentlich sparsam.

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Dafür dürfen dann private Versionen über alle Stränge schlagen, wie es grade der üppige AMG-Dreiachser belegt. Übrigens, ich habe eben Altmeister Fredi Thaler besucht, der mir wieder Einblicke in sein Archiv gewährte. Plötzlich sagte er: "Schau, was ich da habe!" Der gleiche 6x6er von Matchbox wie meiner...

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