martin krusches [flame]: gäste
Ford Granada GXL 2600 6V


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Vorurteil 1:
Der Erstbesitzer des Autos hieß vielleicht Müller, er hatte den Wagen Mitte der 1970er Jahre erworben, um sich und der Welt zu beweisen, dass sich nun auch kleinere Angestellte eine Luxuskarosse (noch dazu aus deutscher Wertarbeit) leisten konnten. Täglich fuhr er mit dem Wagen ins Büro, am Wochenende wurde er gewaschen und gesaugt. Und einmal pro Jahr ging es mit Frau und zwei Kindern nach Italien, zunächst Lignano, zuletzt sogar Rimini.

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Vorurteil 2:
Der Zweitbesitzer des Autos hieß vielleicht Erzoglu, er hatte den Wagen Anfang der 1990er Jahre erworben, um sich, der Welt und seinem Geburtsort zu beweisen, dass sich nun auch die zweite Generation der „Gastarbeiter" eine Luxuskarosse (noch dazu aus deutscher Wertarbeit) leisten konnten. Täglich fuhr er mit dem Wagen zur Arbeit auf die Baustelle, deshalb musste er am Wochenende gewaschen und gesaugt werden. Und einmal pro Jahr ging es mit Frau und vier Kindern „heim" nach Anatolien, zuletzt sogar mit ein paar Urlaubstagen am Meer.

Vorurteil 3:
Jetzt steht der Wagen im Alberner Hafen in Wien und wartet auf eine mögliche dritte Karriere, vielleicht in Kasachstan, Kirgisien oder Georgien. Sein dritter Besitzer wird vielleicht Dschugaschwili heißen und er wird das Auto für die Weltrevolution nutzen (Vielleicht wird er aber auch nur mit Frau und sechs Kindern die drei Kilometer entfernt wohnende Tante besuchen, um ihr zu beweisen, dass er Auto fahren kann).

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