Die Puch MC 50 war durch zwei sehr gegensätzliche Eigenschaften ein Meilenstein der österreichischen Mopedgeschichte. Einerseits war sie definitiv für den Motorsport tauglich. Mit diesem robusten Fahrzeug konnten Wettbewerbe gefahren werden.

Puch MC 50

Andrerseits war sie in ihrer Gestaltung ein sensationeller Kontrast zur herkömmlichen Moped-Welt. Der hohe Lenker und der knubbelige Tank legten vielen Fans nahe, die starken Eindrücke des Films "Easy Rider" (1969) auf die MC anzuwenden.

Bis heute halten sich manche Enthusiasten die MC im Chopper-Look. Einige Beispieel: [link] Das führte teilweise zu extrem dicken Hinterreifen, verchromten Sitzlehnen und abenteuerlich verlegten Auspufftöpfen, hochgesetzten Scheinwerfern und abgeschnittenen Kotblechen.

Dazu gehörte ein Tank im Stars and Stripes-Dekor. Und daß man aus dem Motor mit etwas Geschick mehr Kraft herausholen konnte als die Polizei erlaubte, hätten wir natürlich nie ausgenutzt ;-)

Die 1971er MC 50 II von Bernhard Lagler ist allerdings original gehalten. Zuzüglich des Chrom-Gitters vor dem Scheinwerferglas aus dem Zubehör-Handel.

"Easy Rider" läßt grüßen!

Zum Vergleich: Die MC wurde nicht nur als Sportgerät, sondern auch als "Zeitgeist-Maschine" eingesetzt. So oder so war man in den 1970ern damit bestens gerüstet, einen markanten Auftritt hinzulegen und sich gegenüber den überwiegend pastellfarbenen Moped-Legionen deutlich abzuheben.

Der Handwerker und Sammler Bernhard Lagler wird übrigens auch eine Puch MS 50 mitbringen, das erste bedeutende Erfolgsmodell in Österreichs Mopedgeschichte.

-- [20. September 2014] [Bernhard Lagler] --

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