Georg Flachbart: Thema / „Für mehr Kapitalismus und weniger Architektur“

georg01.jpg (21104 Byte)

[english] [variation]

Democracy Unrealized, sogar in den sogenannten liberalen Staaten, lautete die Diagnose der Organisatoren der berühmten Kunstausstellung Documenta 11 in Kassel 2002. Die Frage ist nun: Ist Demokratie überhaupt realisierbar? Zumindest für uns, naive Monster, die sich auf Prometheus berufen, lautet die Antwort ganz einfach: Ja. Durch die weitere Vorantreibung der befreienden Dimension der Technologie, nicht der Ideologie.

Anders gesagt, durch ein neues Konzept der Architektur als Quantenobjekt, in dem sich realer und virtueller Raum kohärent überlappen, können der Anteil der Materialität exponentiell reduziert und Kapitalinvestitionen minimiert werden. Derart werden unzählige „good no-places“ (Utopien) entstehen, die den Menschen aller Altersgruppen zum Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten für ein erfolgreiches Dasein im Zeitalter des Globalen Netzes verhelfen können – einem Zeitalter der Differenz, Ambivalenz und extremer Offenheit.

Auf diese Art und Weise kann der befreiende Prozess der Dekodierung und Deterritorialisierung auf der Basis der alten demokratischen Prinzipien von Freiheit und Gleichheit für alle, den der Kapitalismus einst mit seiner disruptiven Innovationsenergie in Gang setzte, beschleunigt werden. Was wir also offensichtlich brauchen, um weltweit den Zustand Democracy Realized zu erreichen, ist einfach
a) mehr Kapitalismus – Kapitalismus gegen Kapitalismus, und
b) weniger Architektur – Architektur gegen Architektur.

georg01b.jpg (16828 Byte) Jean-Pierre Cagnat


vortragende | core | reset
35•05