MKL Journal #8 | 14. März 2009

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An den technischen Grundlagen dafür wird nun schon eine Weile gedreht, gelötet und geschraubt. Es geht um "Creative Commons". Was hier anklingt, durchschimmert, hat inzwischen eine sehr viel konkretere Bedeutung und wird in wenigen Tagen via Web zugänglich sein:

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"Creative Commons" ist eine Internetplattform, die freie Tools bietet und AutorInnen, WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen, LehrerInnen und allen kreativen Menschen die Möglichkeit eröffnet, Wissen untereinander zu teilen, wiederzuverwenden und auch für andere Benützer frei zu stellen. Creative Commons ermöglicht es, den umstrittenen Copyright-Begriff "alle Rechte vorbehalten" in "manche Rechte vorbehalten" zu ändern. Alles, was diese Plattform bietet, inklusive der Software, darf gratis verwendet werden.

Es heißt, daß Tim Berners-Lee, inzwischen zum Sir geadelt, genau diesem Prinzip anhängt: Daß alle wichtigen Ideen und Informationen frei zugänglich sein sollen. Der Mann gilt als Schlüsselfigur bei der "Erfindung" des World Wide Web, was anfangs etwa so ausgesehen hat, wie ich es immer noch mag: [link] (Dieser Link zeigt eine "Replika" aus den ersten Tagen des WWW.)

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Mirjana und Winfried beim "angewandten Grübeln" im MKL, um diese Murspace- Geschichte in Gang zu bringen. Ich bin darüber vergnügt, daß die beiden klar entschieden haben, diese Hütte, das MKL, nicht als Galerie sondern eben als Labor, folglich als Werkstatt, Experimentalraum zu führen.

Stets tut sich etwas, das mir auch Rätsel aufgibt. Kein glatter Betrieb, ein ständiges Umrühren der Dinge und Möglichkeiten. An jenem Tag waren auch solche Spuren noch im Haus zu entdecken:

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Künstler Niki Passath hatte kurz davor Kindern etwas über Robotik vermittelt. Davon werde ich noch erzählen. Oben hieß es also: "Wissen untereinander zu teilen, wiederzuverwenden und auch für andere Benützer frei zu stellen."

Das ist ja auch eine Einladung zum "Realitäts-Check" für manche Obergescheiten, die einem merkwürdigen "Originalitätswahn" anhängen, wie er gerade auch auf dem Kunstfeld sehr populär zu sein scheint.

Aber was gelingt uns denn ohne die jahrelangen Eindrücke, die ästhtetischen Erfahrungen, die kritischen Prozesse, ohne all das, was in den Vorleistungen anderer Leute liegt und dank ihnen verfügbar ist? Was kommt denn bbloß und auschließlich aus einem einzelnen Menschen hervor, so als wäre man eine einsame Größe?

Wenn es also nicht gerade darum geht, wer den ersten Platz erringt und dabei alle anderen aus dem Feld geschlagen hat, wenn es um ein anregendes geistiges Klima geht, in dem wir gedeihen und angenehme Stunden verbringen können, ist diese Option der "Creative Commons" eine sehr ernst Angelegenheit. Gruselig erscheinen mir dagegen Menschen und Companies, die zum Beispiel die Bildrechte an historischen Kunstwerken aufkaufen, verwalten, verwerten etc., die also zu monopolisieren beginnen, was kulturelle Grundlage der gesamten Menschheit ist.

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