MKL Journal #19 | 28. April 2009

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Im Mai 2007 war aus Carlsbad (nein NICHT Karlsbad, woher ein großartiges System des Kaffeebrauens stammt), also aus Carlsbad in den USA zu erfahren, daß unsere Schreibtische beizeiten zu "Oberflächen-Computers" mutieren könnten. Das Magazin "Spiegel" berichtete damals:

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Ich fand das etwas exotisch. Wer je meinen Arbeitsplatz gesehen hat, wird mein dumpfes Gefühl verstehen: Wie soll das gehen, wenn bei mir immer alles vollgeräumt ist, so daß kaum ein Quadratzentimeter frei bleibt?

Naja, das sind private Quasteln, von denen sich der Lauf der Welt nicht berühren lassen wird. Und weil bei meinem Faible für vollgeräumte Schreibtische mein Fokus auf allerhand aber nicht auf DAS gerichtet ist, habe ich das Ankommen des "reactable" völlig übersehen. [reactable.com]

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Hier schraubte Günther Geiger gerade an offenen Fragen herum, die sich aus der Tagesverfassung des Equipments im MKL ergeben hatten. Davor war irgendwann der Moment gewesen, wo Peitler oder Ritsch oder beide zufrieden gelächelt hatten. Warum?

In den ersten Septembertagen hatte es beim Prix Ars Electronica 2008 für den "reactable" die "Golden Nica Digital Musics" gegeben, da ging natürlich mords ein Wirbel um die Anlage los, am 22. September konnten wir das Ding aber im MKL ausprobieren.

Deshalb lächelten also Peitler oder Ritsch oder beide zufrieden, denn sie hatten Geiger längst davor eingeladen und er war, wie versprochen, gekommen.

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Ich muß selbst einen merkwürdigen Zug im Gesicht gehabt haben. Es hatte mich davor lange nichts mehr so erstaunt wie dieser Apparillo, der dadurch bedient wird, daß man transparente, nein, eher opake Scheiben und Würfel auf die leuchtende Tischfläche stellt.

Diese Gadgets sind mit verschiedenen Mustern belegt, die Scheiben haben außerdem verschiedene Formen und Ränder. Alles Aspekte, die von der Maschine gelesen und interpretiert werden.

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So lassen sich Töne erzeugen, modulieren, kombinieren, es kann also musiziert werden, indem man -- wie ein Schachspieler auf Speed -- die Figuren herumschubst, dreht und wendet. Dazu entstehen weiters nicht nur auf der Tischfläche visuelle Effekte.

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Es läßt sich auch die Umgebung bespielen. Ein vom Rechner orchestriertes Wechselspiel zwischen Kameras und Beamers, dazu, naja, ich muß es betonen, eine versierte Person am Tisch, weil es sonst recht schlimm klingen kann.

Ich vermute, auch Schlagzeuger, Trompeterinnen oder Dudelsackspieler haben anfangs Wochen und Monate der Anfechtungen zu bestehen. Aber wenn jemand das Instrument zu bedienen versteht wie Geiger, dann sind spannende Stunden sicher.

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