kunst O.ST: aktuell #19

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Für das aktuelle Plenum waren wir zu Gast auf dem Anwesen der Familie Pölzer. Jaqueline Pölzer verfolgt das Werden von "kunst O.ST" schon geraume Zeit, ist selbst vielfältig am Kulturgeschehen der Region aktiv beteiligt..

Die Auswertung der Erfahrungen mit "pomale" (Die "2 von 3") ergab, daß wir bei der "3 von 3" nicht mehr auf eine "Großeröffnung" hinsteuern werden, die sich auf einen Tag konzentriert.

Die kommende große Station, wie sie vom Plenum erarbeitet wird, soll den Titel "auf.draht" tragen. Ihre räumliche Ausbreitung in der Region wird von einem eigenen Arbeitskreis festgelegt werden. Es soll dann voraussichtlich zwei oder drei stark konzipierte Eröffnungsabende in Serie geben. Diese werden im Laufe der Geschichte durch eine eigens festgelegte, dramaturgisch gestaltete "Kunstreise" ergänzt werden.

Am Mittwoch, dem 3. September 2008, wird jenes Plenartreffen stattfinden, bei dem die Festlegung erfolgt, welche Kunstschaffende bei "auf.draht" mitwirken und was sie inhaltlich einbringen werden.

Cut!

Bei "kunst O.ST" gilt nach wie vor die Zugangs-Regel:
"Wer kommt, anwesend ist und mitarbeitet, gehört dazu."

Daraus leitet sich in der Praxis ab, daß Arbeitsteiligkeit ihre Grenzen hat, daß nicht so ohne weiteres externe Spezialisten "zugekauft" werden können und denkbare Vermarktungsstrategien immer noch den inhaltlichen Belangen nachgeordnet sind.

Das bedeutet ferner:
So lange dieser Modus nicht verworfen wird, kommt in den Vorhaben von "kunst O.ST" vor allem das zum Klingen, wozu wir als Plenum selbst in der Lage sind. Das ist eine sehr wichtige Grundsatz-Angelegenheit: In dieser Runde hat zur Zeit MARKTFÄHIGKEIT noch NICHT die höchste Priorität.

Das ist im Grunde keinerlei Kampfansage gegenüber anderen Modi, sondern vor allem das: Ein "anderer Modus" gegenüber dem, was schon besteht, was auf dem Kunstfeld schon präsent ist.

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Es gibt vor Ort auch andere Konzepte mit anders geordneten Prioritäten. Ein interessantes Beispiel dafür ist "art a la carte", ein Kunstprojekt das von Nina Strassegger-Tipl initiiert wurde und geführt wird. Dieses Projekt nähert sich eher einem Galeristen-Modus, was bedeutet: Eine geschäftsführende Person, die das geschäftliche Risiko trägt, entscheidet über Zugänge, Inhalte und die Arten des Auftretens nach außen, die Inszenierungen der Veranstaltungen.

Daraus entsteht keineswegs eine Konkurrenzsituation, denn beide Modi tragen dazu bei, der Kunst in der Region mehr Augenmerk und bessere Bedingungen zu verschaffen. Aber die Teilnahme an diesem oder jenem Modus ist mit grundlegend unterschiedlichen Rollenangeboten verbunden.

Nina schrieb mir in diesem Zusammenhang:

>>Natürlich sehe ich euch (kunst.O.ST-Leute) nicht als Konkurrenz, denn im Grunde sind es zwei verschiedene Paar Schuh, die sich in zwei Richtungen entwickeln. Auch wenn es nicht sehr unterschiedliche sind, gibt's zwei Vorteile, erstens verstärken beide die Kunst- und Kulturszene mit verschiedensten Projekten (ob kommerziell oder einfach nur kritisch), zweitens schreien wir ja regelrecht aus der Provinz heraus, was allen Künstlern zugute kommt (was ja Ziel beider Seiten ist). Konkurrenzdenken in unserer Situation wäre wohl das dümmste was wir machen könnten, denn ich vertrete eher den Standpunkt, daß wenn man vernetzt, auch einiges durchsetzt!<<

aktuell19c.jpg (3949 Byte) In der Praxis zeigt sich das heute so:
Nina eröffnet am 15. Juli eine Ausstellung in Weiz ("pur"), bei der einerseits Kunstschaffende aus ihrer "Stammbelegschaft" Arbeiten zeigen, andrerseits aber auch etliche "kunst O.ST"-Leute präsent sind.

Das bringt mit Sicherheit neue Erfahrungen in der Begegnung und Kooperation von Leuten mit ganz unterschiedlichen Intentionen und Zugängen. Das bringt freilich auch eine wechselseitige Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit.

In Summe bedeutet das einmal mehr, die "Bühne" wird größer, das Augenmerk wird erhöht. Alle beteiligten profitieren. Wer die letzten 20 Jahre Kulturgeschehen in der Region aufmerksam verfolgt hat, wird zustimmen: Das sind in der Tat neue Wege, die da gegangen werden. [Fortsetzung]


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