5. Mai 2004

Ich bin der Flaneur auf dem Boulevard. Er ist ein mächtiger Bursche. Colin Powell erzählte mir: „We are there to help, not to hurt.“

Sehr lustig!

Ich hab eine Cousine, die lebt nun seit fast 30 Jahren in den USA und hat in der Immobilienbranche reüssiert. Ich traf sie und ihren Mann bei dem unlängst erwähnten Familientreffen. Wo sehr schnell und in resolutem Tonfall zu hören war, daß sie beide dem Präsidenten Bush anhängen würden, daß man in Europa falsch über diesen Mann informiert sei. Ja, wollte ich sagen, ich verstehe das, unseren Bundespräsidenten Waldheim hat man in den Staaten auch nicht verstanden, weshalb er heute noch auf der Watchlist steht.

Kleines Scherzerl! Denn unser Ex-Präsident hat sich zu Fragen seiner Vergangenheit in der Nazi-Ära höchst unwürdig verhalten. Ich hege keine Sympathien für den Mann.

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Also Bush. Nehmen wir ruhig an, er sei ein Good Guy, der in dieser Welt den edlen Zielen auf den Punkt helfen möchte. Ich glaube gerne, daß ihm niemand aus seiner Administration verraten hat, auf welche Art Guantanamo eine Verhöhnung der Justiz und eine Mißachtung der Menschenrechte darstellt. Macht nix. Diese Administration ist sicher noch voll ausgelastet zu klären, ob man sich langsam einem Klimabündnis anschließen könnte. Und ob man sich dem Bann der gegen Menschen gerichteten Ladminen verschreiben sollte.

Bush weiß es ja vielleicht nicht, daß seine Männer gelegentlich das Völkerrecht nicht gar so ernst nehmen. Wir ahnen schon, bei den harten Jobs da draußen, außerhalb christlicher Territorien, muß ordentlich gehobelt werden, da fallen eben Späne. Christliche Soldaten rennen Türen ein, hinter denen traditionelle Muslimas keine Gelegenheit mehr haben, sich vor den fremden Männern zu verhüllen. Pech gehabt!

Ein weiblicher GI posieret scherzhaft mit einem Gefangenen, den man diesen grauenhaften Dummheiten mit nacktem Unterleib ausliefert. Womöglich nachdem er gefoltert wurde. Womöglich auf wärmste Empfehlung von Geheimdienstleuten. Die es offenbar für zielführend halten, Moslems zu demütigen. Brave Christian Soldiers! So macht man sich Freunde und tut was für die Demokratie.

Die Boys hätte vielleicht mal bei den Briten nachfragen können, welche Erfahrungen diese mit gedemütigten Iren gemacht haben. Vielleicht erzählt ihnen aus Israel jemand, wie gelehrig sich gedemütigte Palästinenser erweisen. Hm. Was genau ist denn nun die Mission und die Botschaft von Bush? Vor allem, weil er für seine Jungs wird einstehen müssen. Ich bitte um zweckdienliche Hinweise.

Cut!

Die nächsten Tage ist hier Pause. Ich bin heute auf dem Weg nach Polen ... [LINK]


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19•03