25. März 2004

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Montelusas Bürgermeister Vito Pace läßt seine private Bettwäsche zum Bleichen auslegen. (Nein, ganz so ist es nicht!)

Cut!

Manchmal rennen mir unterm Denken die Finger davon. Was ja leicht sehr blöde Ergebnisse bringen kann. Wenn man schneller tut als denkt. Zum Beispiel: Ich sollte „Bewegung“ tippen und sowas kommt raus: wesegunf.

Dann kommt zu solchem Straucheln meiner Finger auch noch, daß ich Gefallen an derlei humpelnden Ergebnissen finde. Und das ist, schwant mir, ein bißl wie im richtigen Leben. Da draußen. Wenn ich strauchle. Das ich es nett zu finden beginne, wenn ich was vermasselt hab ... Stop! Licht aus! Sonst wird das eine Stunde der Offenbarungen ...

Cut!

Ich habe unlängst gemeint, hochrangiges politisches Personal würde sich mit großem Einsatz finanzieller Mittel nachweislich zum Affen machen. Behaupten kann man viel. Ein kleines Beispiel. In einem „Slogan-Wettbewerb“ präsentiert Frau Ferrero-Waldner „Die besten Sprüche pro Land“. So auch folgende Blödheit:

„Nicht nur Bantus und Herero haben gern die Frau Ferrero. Auch der Alpen blassen Söhne stimmen lieber für das Schöne. Und die Töchter – die erst recht – für das weibliche Geschlecht!„ (Ewald Roland aus Salzburg)

Herero SIND ein Bantu-Volk. Geschenkt! Der Rest. Seufz! Und!

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Ferrero mit Herero?

Was diesen Slogan so degoutant macht, ist der Umstand, daß deutsche Kolonialherren sich mit dem wohl ersten solide durchgeführten VÖLKERMORD in die Weltgeschichte eingeschrieben haben. Begangen an den Hereros. Auf eine grauenhafte und ekelerregende Art. Auslöser dafür war ein Aufstand der Hirtennomaden, da die Ausbreitung deutscher Siedler ihren Lebensraum durchschnitten und ihre Lebensweise zunehmend unmöglich gemacht hatte.

Warum also sollten Nachfahren dieses Volkes sich freuen, von so einem Agenten der Unzurechnungsfähigkeit in den österreichischen Wahlkampf gezerrt zu werden? Und warum läßt die Ferrero-Crew sowas durchgehen?

Generalleutnant von Trotha schaffte, gestützt auf ein Expiditions-Korps von rund 10- bis 15.000 Mann, die um ihren Lebensraum kämpfend Afrikaner fast vollständig aus der Welt. Garniert mit Botschaften wie:

„Das Volk der Herero muss jedoch das Land verlassen. Wenn das Volk dies nicht tut, so werde ich es mit dem Groot Rohr dazu zwingen. Innerhalb der Deutschen Grenzen wird jeder Herero mit und ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber oder Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück, oder lasse auf sie schießen. Dies sind meine Worte an das Volk der Herero. Der große General des mächtigen Deutschen Kaisers.“

So stammelte der „Herrenmensch“ dahin. Es ist also ganz erheblicher Zynismus darin, HEUTE
+) so einen dummdreisten Slogan zu formulieren
+) und ihn auch noch unter die besten seiner Art zu reihen.

Danke! (gebrüllt) an eine engagierte Außenministerin, die in mehr als hundert Sprachen „Grüß Gott“ sagen kann. (Bantu ist wohl nicht darunter.)

Zitat:
„The lawsuit targets specific German companies - including Deutsche Bank, Terex Corporation and others - which it says conspired with imperial Germany to exterminate some 65,000 Herero people between 1904 and 1907.“ [Quelle]

Zitat:
„Doch es gab auch Widerstand gegen diese Methode der Kriegsführung. Nach einer erfolgreichen Intervention beim Kaiser ließ der Reichskanzler Fürst von Bülow General von Trotha in einem Schreiben vom 11. Dezember 1904 anweisen, "Konzentrationslager für die einstweilige Unterbringung und Unterhaltung der Reste des Hererovolkes" einzurichten. Dieser Terminus technicus und auch die dazu gehörende Sache waren eine Innovation, die England im Burenkrieg von 1900 lanciert hatte.“ [Quelle]

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