Konferenz in Permanenz

Höger hatte das Thema "Brandhubs" vorgelegt. Da große Companies ganze Viertel übernehmen, Erlebniswelten aufbauen, als Teil der Städte, um Imagearbeit für ihre Marken zu leisten, um das Leben der Menschen mit diesen Marken zu verknüpfen.

Ich denke, es war der Philosoph Georg Flachbart, der dabei die "Frau Nike" eingeführt hat. Von der wir nicht erfahren würden, welche Strategien sie zur Erreichung ihrer Ziele einsetzt. Womit er keineswegs die Siegsegöttin meinte, sondern anonyme Konsortien. Die in unser aller Leben eingreifen.

Was ja eine gewisse Parallele zur enormen sozialen Distanz herstellt, die einst zwischen Untertanen und Adel bestand. Womit wir an diesem Abend noch ein Weilchen befaßt waren. Parallelen solcher Art. Kathedrale und Markt, einige Zeit die Metapher für "Microsoft Windows" versus "Linux", findet man als Kathedrale UND Markt ja in manchen Denkschemata wieder. Der Bischof tritt auf den Vorplatz der Kathedrale, die Autorität prüft den Lauf der Dinge ...

Bemerkenswert blieb auch die Hochhausfassade mit dem Bildnis von Muhammad Ali. Was die Frage aufwarf, welche Botschaft wohl ein Menschenbildnis trägt, wo es keinen Slogan, keinen Kommentar gibt.

Die Firma wolle sich mit den Qualitäten der Person verbinden, lautete eine Annahme. Was bei diesem renommierten Muslim fragen läßt, ob sich das eher auf die Rassendiskriminierung in seinen Jugendtagen bezieht oder auf die Schüttellähmung in seinen alten Tagen. Natürlich wird hier das enorme Fighter-Image des Boxers vermarktet.

Ich hab übrigens gerade eine Leiste aus dem Jahr 2002 wiederentdeckt, da wir schon an "a new digital instrument" gearbeitet haben: LINK

Konferenz in Permanenz #4 & #5: Dokumentation