4. Juni 2005

Nein, er droht mir nicht mit der Faust. Ich vermute, das zu tun würde seinem Wesen widersprechen. Ja, man sollte bei Gegenlicht blitzen. Aber ich mag diese oft irritierenden Ergebnisse, wenn Licht einem vertraute Farbschemata über den Haufen haut. Kein Grund energisch zu intervenieren.

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Andreas Turk, einer der Geschäftsführer der Ingnos-Crew, ist ein anregender Gesprächspartner, wenn man gelegentlich mit einigen Gedanken in die zähen Batzen des üblichen Laufs der Dinge hineinschneiden möchte. Was mich eben beschäftigt ... Pläne!

Das Planen zielt ja auf Ergebnisse, auf das Herbeiführen von neuen Umständen. Zuständen. Planung ohne die Intention des Handelns, das wäre schon komisch. Turk sagt en passant, eine Planungsgruppe, das sei halt wie eine Bühne, die vier Kanten habe, über die man nicht hinauskomme. Ja! Wichtige Frage. WAS darf über den sauber abgezirkelten Plangsraum hinaus geschen? Eben!

Und weil wir über die Veränderungen einer Stadt geredet haben, darüber, daß alte Zentren ihre alten Aufgaben verlieren, also neue finden müßten, legt Turk (nahe Platons Symposion) ein praktisches Motiv vor. Etwas herbeiführen, das a) noch nicht da ist oder b) schon weg ist?

Was für eine nützliche Frage. Das halten wollen, was einen verlassen hat? Oder das einladen, was man noch nicht kennt.

log428b.jpg (13772 Byte) Ein anderer Ingenieur, Ivan Redi, hat mir das Motiv des Eros aus Platons "Symposion" ja grade erst auf die Strecke übertragen. Der Eros, das ist ein Verlangen, Begehren, das wir heute vor allem als ein sexuelles deuten. Womit der ursprüngliche Sinn des Begriffes völlig unnötig verkürzt wird. Eros ist was uns antreibt, dem Unbekannten, dem Fremden, dem Entbehrten nachzugehen. Ohne dieses Wollen, diesen Antrieb käme man ja morgens nicht mal ordentlich aus derm Bett.

Redi! Der ortlos-Aerchitekt arbeitet schon intensiv am Thema der "high spirited networked city" und ich hab hier unerlaubt ein Stück aus "Golems Falle" gestanzt.

Denn das Stadtmotiv und das Begreifen von Wandlungen beschäftigt uns alle. Was mich zu dem in Paris lebenden Serben Mihael Milunovic bringt. Der unlängst kurz Graz besucht hat. Man beachte, was eine abendliche Fotografie ohne Blitz in der Gaststube des Praun de Braun farblich zuläßt. Herbeiführt.

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Zugegeben. Wir hecken was aus. Milunovic und ich. Das hat AUCH mit Gleisdorf zu tun. Und mit den Veränderungen einer Stadt. Man ahnt, da laufen einige Fäden zusammen ...

Cut!

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Der Ortstafel-Generator, den ich gestern erwähnt habe, bringt noch einen Ingenieur ins Spiel. Michael Gröller steckt ebenfalls in diesem Raum-, Zonen-, Veränderungsthema mit uns. [LINK] Er schrieb:

Hallo Martin!

Warum diskutieren über ein-, zwei- und mehrsprachige Tafeln?

Hier der Gleis(!)dorf-Vorschlag zur sprachunabhängigen Tafel:
Ich fände es auch hübsch, wenn stets auch immer ein Einwohner auf der Tafel zu sehen wäre, damit man weiß, wie die Leute hinter der Tafel ausschaun ;-)

best wishes,
michael

(Fein, wenns nicht ICH sein muß ...)

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