11. Juni 2005

Nehmen wir an, ich sei hier der Dorfdepp. Ich würde mit offenem Maul staunen, daß es so geniale Leute gibt, die ihren Tag auf unnachahmliche Art zubringen, durch ihr kluges Tun solche Reichtümer anzuhäufen:

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(Quelle: "Der Standard") Ich würde den wahrhaft Wissenden zustimmen, wer denen schlecht gesonnen ist, zählt zur "Neidgesellschaft", denn solche Tüchtigkeit weckt Unmut. Fleißig sind ja viele, so hat mir mal ein erblindender Bauer erzählt, aber tüchtig, damit auch was rausschaut bei der Arbeit, tüchtig ist nicht jeder.

25 Milliarden Euro beträgt das Vermögen von Privatanlegern rund um die Welt, das kann man sich ohnehin nicht vorstellen, ich jedenfalls, ich kann mir nicht vorstellen, wie viel Geld das ist.

Allerdings bin ich auch nicht der Dorfdepp. Wenn einmal mehr in unserer Sozialgeschichte die Arbeit der Menschen so ungleich entlohnt wird, darf man der Politik gedenken, die ja auch in Österreich diesem Trend nicht beherzt entgegen tritt. Daß Arme ärmer und Reiche reicher werden, sind Faktenlagen, denen nicht widersprochen werden kann.

Das heißt oft genug, die Politik fällt allerhand schlauen Leuten nicht ausreichend in den Arm, wo ein Land ausgeplündert wird.

Cut!

Erfahre die Erfahrung. So lautet das Motto der "West Coast USA/Canada Tour 2005" von "monochrom". Weshalb es den Grenzfurthner schon ordentlich herumschmeißt, "hab keinen kopf. wenn ich mal drueben bin dann mach ich das", denn sein Thema für unsere Basel-Station steht noch nicht [LINK]. Aber ich hab ja auch von Kapeller erst ein Aviso, das paßt allerdings zum Trip der "monochroms", sein Thema ist nämlich: "Experience expires".

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Cut!

Apropos Basel. Es sieht grade so aus, als würde ich heuer, auf dem Weg dorthin, noch mit einem Projekt in der Nähe von Samara landen. Die vierte "Shiryaevo Biennale of Contemporary Art" ist dem Thema «Love: Between Europe and Asia»  gewidmet.

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Und ich hab dem Kurator vorgeschlagen, mich vor Ort mit Menschen von 70 Jahren aufwärts zu diesem Thema arbeiten zu lassen.

Ich hab schon mehrfach festgestellt, daß zwischen dem Süd- und dem Ostslawischen die Kontraste ganz erheblich sind, eine Vorstellung, welche "Die Slawen" meint, ist zwangsläufig von grober Verallgemeinerung.

Nun wird, in Basel ja auch mind(21)- Faktorist (und Ostslawe) Georg Flachbart mit von der Partie sein. Mit einem Vortrag unter dem einigermaßen provokanten Titel: "For more Capitalism and less Architecture" [LINK].

Worauf der Architekt (und Südslawe) Ivan Redi [LINK] prompt einwarf: "furchtbar, er will mir die arbeit wegnehmen (wie soll ich bloss meinen sohn ernähren ;-)"

Wir haben daraufhin beschlossen, ab nun philosophische Schwarzarbeit zu betreiben, um dem Flachbart ins Geschäft zu pfuschen. Aber! Was ich eigentlich erzählen wollte, Süden und Osten, tja, Flachbart schrieb nämlich:

"stell dir mal vor, dass mein rhizom sich dank meiner russischen großmutter sogar bis dorthin ausbreitet, wohin du zu verreisen gedenkst. daher vorsicht: in der gegend zwischen samara und kazan warten auf dich etliche golem-fallen, was die klischees angeht. z.b. die mehrheit der bewohner dort sind keine slawen, sondern verkappte tataren - und alle sind blond :-) mit den klischees ist also so 'ne sache. man weiß ja nie, mit wem man zu tun hat. (da sind wir ungewollt wieder bei identitäten, monika :-)) aber das "wässerchen" tüchtig trinken solltest du schon können. das erwarten dort sowohl slawen als auch tataren. jetzt sollten wir eigentlich auch einen trinken, oder? in diesem punkt zeigt die virtualität ihre schwächen :-("

Das Wässerchen. Ich erinnere mich an meinen Einstand in St. Petersburg, vor Jahren, da hielt ich mich noch für einen durchaus harten Kerl, da lernte ich das übelste Getränk kennen, das Menschen zu brauche imstande sind ... und meine Grenzen. Sarmagon.

Nun, es wird sich zeigen, was die Reisen mir einbringen und abverlangen ...

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