29. Juli 2005

Huuuuuh! Wie gruselig! Ich hab natürlich gleich nachgeschaut, wohin einen im Moment die Urlaubsreise auf keinen Fall führen sollte. Ach, was bleibe ich gerne zuhause und sitze hier in der Glut der Hundstage, da mich dieser Wüstensohn mit den Augen von George W. Bush so gefährlich anstarrt. (Kein Scherz! Das ist doch ein Bush-Blick! Kleiner Schwank aus der Foto-Redaktion?)

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Nun! Warum blickt mich hier ein Targi so scharf an? Haben wir nicht die Fotos aus den Überwachungskameras genau betrachtet?

Es sahen die verstörten Dschihadis, die man in London identifizieren konnte, doch wie westliche College-Boys aus. Die Täter sind im Westen aufgewachsen und nicht, wie die Berber, in der Sahara daheim.

Was ist das also für ein Pausennümmerchen, das "news" hier abzieht? Indigo ...

Naja, nun, ich möchte nicht drauf wetten, daß der Kerl auf dem Buchcover (darunter) echt ist. Man sieht außerdem reale Tuareg auch oft in weißen Tüchern.

Aber. Was mir hier von professionellen Falschmünzern suggeriert wird, lautet unmißverständlich: WÜSTENSÖHNE attackieren uns, wollen uns ans Leben. Kann das sein?

Eine grundfalsche Botschaft. Irreführend. Verschleiernd, was wir heute wissen KÖNNTEN und was zu sehen IST. Die Täter kommen aus der Mitte der Opfer, sind urbane Existenten der westlichen Welt. Sie sind keine Nomaden und keine verstaubten Kinder der Intifada. Sie sind nicht, was man auf dem news-Covwer vorgibt.

Was läuft denn da?

Ah ja. Österreichisches Maß. Habe ich vergessen. Das muß man einrechnen. Zum Beispiel auf Seite 112: "Das Schauspieler-Trio Stefano Bernardin, Adriana Zartl und Katrin Lampe ...."

Uuups? Seite 116: "Die Ehefrau von Filmproduzenten-Legende Otto Retzer, Shirley ..." Uuupsi? Was macht denn ausgerechnet Adriana Zartl zur Schauspielerin? Und ausgerechnet Otto Retzer zur Legende? Genau. Österreichisches Maß ...

Aber die Tuareg als Dschihadis? Hm. Übrigens! In dem Zusammenhang. Weiß man hier zufällig noch, wer Ken Saro-Wiwa gewesen ist? (Nein, kein Asylant, der in Obhut österreichischer Sanitäter und Polizisten sein Leben verloren hätte.) Wie das mit Dschihadis zusammenhängt? Erzähle ich noch ...

Cut!

Angenehme Tendenzen. Auf vielen Websites werden die Hits, also einzelne Dokumentenaufrufe, als Besuchszahlen ausgegeben. Das ist natürlich Unfug. Neben Hits kann man sich von der Software auch noch Seitenaufrufe (Page Views) oder eben die Besuchszahlen (User Sessions) darlegen lassen.

Und obwohl prächtiger Sommer ist, wo vor allem Wochenends unsere Besuchszahlen runtergehen, haben wir in den ersten Wochenhälften viel Trubel in unserem kulturellen Webterrain mit täglich je rund 1.600 bis 1.700 Leuten auf dem Set. Montag, der 18.7., war ein Spitzentag mit 1.808 User Sessions. (Siehe LINK) Wobei man freilich immer etliche Suchmaschinen abziehen muß.

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