20. Oktober 2006

Ich bestaune immer wieder, daß bei uns Leute mit T-Shirts herumrennen, vorzugsweise rot, auf denen CCCR prangt. Denn so lange die UDSSR bestand, war sie von Stalins Stil geprägt. Und Putins Rußland berechtigt ja nicht gerade zu großen Hoffnungen, es werde ein Prozeß der Demokratisierung wesentlich vorankommen. Innerhalb der letzten zwei Wochen besagten die Nachrichten: zwei ermordete Medienleute, ein ermordeter Lokalpolitiker. So werden da gelegentlich Differenzen ausgetragen. (Würden bei uns auch einige ganz gerne so halten.)

Im August hatte ich beim Grünen Peter Hagenauer nachgefragt, warum er die Schriftmarke des Stalinismus auf der Brust trage und sich damit sogar für Zeitschriften exponieren würde. Antwort blieb aus. Bedauerlich. Denn das Abschaffenwollen unliebsamer Ansichten ist auch in Österreich üblich. Was vor allem politisch und kulturell eindeutige Gegenpositionen verlangen würde. Es würde manchem Akteur gefallen Andersmeinende wegzuräumen:

>>Irgendwann hab ich es dann doch satt. diese Patz-Typen, diese Krusches, diese Viktorias, diese lästig erscheinenden Typen des Internets. doch hohoho. ...<<

Anonym hetzende Personen nutzen die Teilöffentlichkeit von politischen Websites, um gegen Dinge zu agieren, die ihnen mißfallen. (Aktuell auf der Website des Bürgermeisters, gegen eine private Sozialinitiative, ohne die Kommune Gleisdorf in ihren sozialen Aufgaben klar überfordert wäre.) Solches Hetzen vollzieht sich, ohne daß dabei Gründe und Kriterien genannt werden. Hier nun mit dem Fazit:

>>Warum lassen Leser diese
Autoren noch zu????<<

[Quelle] Wäre solcher Pöbel also mit politischer Macht versehn, hätte ich wohl ein Berufsverbot am Hals.

Apropos Stalin. Mit einer kleinen Fassung des nebenstehenden Denkmales in Karton hat mich eine Einladung der "2b galerie" aus Ungarn erreicht. Für einen Beitrag zu einer Ausstellung, die dann auch nach New York gehen wird. Denn Ungarn hat vor genau 50 Jahren ganz unmißverständliche Erfahrungen mit der CCCR gemacht.

Cut!

Was passiert, wenn was passiert?

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Ich hab mir das vom Weizer Bezirkshauptmann Rüdiger Taus erklären lassen. Erste Instanz und zuständige Behörde ist der Bürgermeister vor Ort. In der zweiten Steigerungsstufe bringt die Bezirkshauptmannschaft ihren Krisenstab in Gang.

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Bei wesentlich größeren Vorfällen wird Zivilalarm ausgelöst. Da laufen die Sirenen eine Viertelstunde lang, das Land wirft seine Maschinerie an ... und es ist ganz müßig, bei Rettung, Polizei oder Feuerwehr anzurufen, denn dort hat man anderes zu tun. Es ist wie in den Filmen. Radio einschalten, Lokalsender einstellen ...

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Feuerwehrkommandant Jürgen Hofer ist dann, so oder so, einer derjenigen, die vor Ort zu rennen haben. Egal zu welcher Tageszeit. In die bitteren Situationen hinein, zurück in die Erleichterung. Am schwersten sei es, wenn man Verletzte neben Toten herausschneiden müsse, hab ich erfahren. Und das Beunruhigendste sei nicht, wenn man in ein brennendes Haus hineinmüsse, sondern in eines voller Rauch, wo man nicht sieht, wo man hinsteigt.

Die Männer haben mir grinsend ein Foto von der Hochzeit eines Kollegen gezeigt. Man sieht das Brautpaar. Und rennende Männer. Es ist darauf vermerkt: "Sirene um 15:38".

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