Weitere Weihnachtsreste. Mir gefällt dieses Danach wesentlich besser, als all das aufgeplusterte Getue samt Elektrifizierung der Häuserwände und endlosem Gewusel von Engeln. Zu dieser Unaufgeräumtheit paßt das gestern verlautbare Ergebnis dieser Koalitionsverhandlungen, wonach sich nun eine Regierung bilden wird.

Ja. Uff! Hat also die SPÖ die Wahlen gewonnen und die ÖVP die Koalitionsverhandlungen. Schon lese ich auf einigen Listen, daß man dieses Ergebnis für beschämend halte und Demonstrationen erwäge. Sehr schlau! Im Faschismus wurde auf der Straße Politik gemacht. Heute scheint das nicht der Ort zu sein, wo man politische Wirkung entfaltet. Da müßte schon an anderen Stellen gearbeitet werden, statt von Emotionen getragene Zusammerottungen als politische Maßnahme zu ergreifen.

Denn wie man es auch dreht, Klima und Situation des Landes sind konservativ geprägt. Da müßte auf den Straßen schon eine Massenbewegung auftreten, um verändernd zu wirken. Die ist nicht in Sicht. Bliebe noch die vergleichsweise mühsame inhaltliche Arbeit an allen denkbaren Orten in allen relevanten Lebensbereichen. So hätten wir, ich habe es gestern erwähnt, auch noch damit zu tun, daß in unserem Parlament zwei weit rechts aufgestellte Parteien residieren, von denen eine schon geraume Zeit heftige Attacken gegen die Gewaltentrennung in der Republik fährt. Indem sie den Verfassungsgerichtshof attackiert und herabsetzt. Diese Gewaltentrennung ist eine der Grundlagen einer Demokratie. Wenn da überdies in Nazi-Jargon Programm gefahren wird, sehe ich demnach nicht auf der Straße Handlungsbedarf. (Quelle: "Der Standard") Cut!

Die Wochenzeitschrift "Falter" erhält diese Woche eine "Transit Zone". Jetzt geht's also los. Damit verzweigt sich ein Weg aus diesem Logbuch auf die Print-Ebene.

Cut!

Über Südosteuropa wird hier schon eine Weile kaum geredet. In Serbien stehen Wahlen am Horizont. Das sorgt augenblicklich erst für sehr kleine Notizen. (Quelle: "Kleine Zeitung") Ich bin neugierig, was dann in den bald größeren Notizen stehen wird.

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