30. Juli 2009

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Noch eine visuelle Notiz zum letzten Wochenende. Solche Himmel und Kontraste mag ich sehr. Das war ein Himmel über unserem "Kultur-Salon". Am untreren Ende dieser Gasse besteht eine Querverbindung, die rechts wie ein etwas stillerer Vorort wirkt. Dort habe ich die gestern erwähnte Plauderei mit dem Philosophen Erwin Fiala gehabt. Eines unserer Themen, nämlich Niklas Luhmanns Kunsttheorie, hab ich auch noch HIER im Log von "next code" aufgegriffen.

Gerade beim Thema Kunst hält meine Umgebung -- um das moderat auszudrücken -- an einem merkwürdigen Legitimationsbedürfnis fest. Die Frage "Warum soll es das geben?" ist oft von polemischen Unterstellungen durchsetzt.

Ich bin nicht geneigt, pauschale Diffamierungen meines Berufsstandes hinzunehmen. Das häuft sich in letzter Zeit auf kuriose Art vor dem Hintergrund diverser Finanzkrisen. (Siehe etwa next code: log #167!) Darauf muß natürlich geantwortet werden ...

Cut!

Ich habe gestern den japanischen Serienhelden "Zatoichi" erwähnt. Eine solide und durchaus sorgfältig gemachte Unterhaltungsreihe mit einigen kleinen Höhepunkten und zahlreichen Momenten, in denen ein Bemühen um feine Einstellungen durchschlägt. Es schien mir, als hätte ich dabei mehrfach den Einfluß des Meisters ausgemacht.

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Damit meine ich Regisseur Akira Kurosawa, von dessen Filmen ich eine Auswahl jederzeit greifbar in meiner Küche habe, wo jene Couch steht, die oft meine Insel ist. Da wird es dann auch klar. Die Einflüsse. Etwa durch "Yojimbo" von 1961, der mit einer Kontroverse um das Glücksspiel beginnt, ein Motiv, das bei Zatoichi laufend wiederkehrt. Oder "The Hidden Fortress" von 1958. (Die "Zatoichi"-Serie [link] begann 1962.) Kurosawa, auch der Meister darin, Wind und Regen erscheinen zu lassen, als wären sie Charaktere in den Filmen ...

Cut!

Weil zu den Filmen gerade von den 1960er-Jahren die Rede war, dazu paßt mein gestriger Straßenfund im Gleisdorfer Stadtzentrum.

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Der fast zeitlos wirkende Alfa Romeo Spider, hier in der zweiten Generation, wie ich vermute. Der südliche Kontrast zu den britischen Roadsters. Mazdas "MX-5", das vermutlich erfolgreichste, also meistverkauftestes Spaßauto der Welt, ist zwar nun in drittter Generation etwas markanter geworden, war aber davor wesentlich ein japanischer Remix von Lotus Elan und diesem Spider. Was ich nicht für anrüchig halte. Es erscheint mir sehr spannend zu sehen was herauskommt, wenn ein Grundkonzept über Jahrzehnte versdichtet und verfeinert wird.

Cut!

Zur Erinnerung: September 2008, Wahlkampf, die ÖVP plakatierte ein Motiv, das eindeutig empfiehlt, das Prinzip der Gewaltentrennung zu durchbrechen. Herr Molterer meinte, er müsse der Justiz bei der Arbeit helfen. (Siehe dazu den Eintrag vom 7. September 2008!)

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Seither ist kein Jahr vergangen, da macht die ÖVP-Innenministerin Fekter Schlagzeilen mit einem Vorstoß in genau diese Richtung, nächster Härtegrad:

>>Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) fordert im Gespräch mit ÖSTERREICH (Mittwoch-Ausgabe) schärfere Kontrollmechanismen für Staatsanwälte: "Bislang haben nur die Staatsanwaltschaften das Monopol, ob Anklage erhoben wird oder eben nicht", so Fekter zu ÖSTERREICH. Die Ministerin will hier eine zusätzliche Kontrollebene einziehen, "und zwar auf parlamentarischer Ebene durch einen geheimen Unterausschuss im Justizausschuss".<< [Quelle: OTS]

Es scheint, als könne unsere Innenministerin einen Kurs in "Staatsbürgerkunde" vertragen.


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