| 9. Jänner 2010 Die
        Nummerntafel legt es offen. Dieses Auto habe ich in der Nähe von Beograd entdeckt. Bei
        uns weiß heute kaum noch jemand, was das für eine Granate gewesen ist. Der NSU Prinz. 
 In aufgebrezelter Version eine
        heiße Renn-Semmel, Ewigkeiten bevor der Schlachtruf "Golf GTI" den Burschen mit
        bescheidenem Einkommen und hohem Testosteronspiegel eine Freifahrt in den Himmel
        versprach. Ich war natürlich aus etwas seriöseren Gründen nach Serbien gefahren ;-)))
        Aber diese trivialen Themenverzweigungen fesseln mich ebenso wie die anderen Aufgaben. 
 Das Rote Kreuz als Logo der serbischen "ART
        klinika" (vormals "led ART"). Eine aktionsbetonte Truppe rund
        um Nikola Dzafo und Vesna Grgincevic. Rakija als Willkommenstrunk, den Nikola ausgegeben
        hat, und das Heubüschel, die erste Markierung meines "Balkan Büro": [link] 
 Von unserem Projekt mit Milica Tomic [Cartel] habe ich hier schon
        erzählt. Wir trafen sie in Beograd, wo Borka Pavicevic das fünfzehnjährige
        Bestandsjubiläum des "czkd" ("centar za kulturnu
        dekontaminaciju") zelebrierte. (Auf dem Foto Milica und Nikola Dzafo.) 
 Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov in der
        Retrospektive im "czkd". Das ist unter anderem auch eine Geschichte der
        Auseinandersetzung mit dem jugoslawischen Sezessionskrieg und seinen Ursachen wie
        Konsequenzen. Warum uns das beschäftigt? Noch dazu, wo "kunst
        ost" [link] als ein regionales
        Kulturvorhaben angelegt ist? Weil wir da an Fragen arbeiten, die ganz Europa betreffen.
        Und weil wir in der regionalen Kulturarbeit notwendigerweise von einem weiteren Horizont
        der Themen und Zusammenhänge ausgehen. 
 Von links: Nikola Dzafo, Mirjana Peitler-Selakov
        und Vesna Grgincevic vor dem "centar za kulturnu dekontaminaciju" in
        Beograd. Der Austausch mit den Leuten aus der serbischen Vojvodina -- die "ART
        klinika" besteht in Novi Sad, der Hauptstadt dieser Region -- liegt aus mehreren
        Gründen nahe. Novi Sad ist von der Dimension her gut mit Graz
        vergleichbar. Beograd hat als Zentrum des Staates natürlich eine gewichtige Position
        gegenüber seinen Peripherien. Daß Serbien nach Krieg, Embargo und vielen anderen
        Problemen mit seinen aktuellen Strukturschwächen den Kunstschaffenden momentan nicht
        gerade glänzende Möglichkeiten bietet, liegt nahe. Wir werden also die vier Genres [link], wie ich sie für "kunst
        ost" einander zugeordnet habe, auch in der Kooperation mit Kunstschaffenden
        ausloten, die gänzlich andere Bedingungen haben als wir, weit schwierigere Bedingungen. 
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