4. Februar 2010

Wäre ja gelacht, wenn ich einmal etwas Geld auf der Seite haben würde. Die Neujahrspost vom Finanzamt ist schon eingelangt. Und ein solideres Auto ist überfällig, denn die alte Grammel vor meinem Haus macht nur mehr Ärger. Ich hab mich für einen klassischen Bürgerkäfig entschieden.

log1540a.jpg (22679 Byte)

Ein VW Polo in nettem Lack, von einem Platz, auf dem auch noch ein Hummer, ein klassischer BMW und sonst so allerhand stattliche Fuhrwerke zu finden sind. Ich werde mich also weiterhin recht unspektakulär über die Straßen bewegen.

Apropos Finanzamt!

Österreich erhofft sich interessante Einblicke, wenn Deutschland erst einmal den Deal mit den geklauten Schweizer Bankdaten über die Bühne gebracht haben wird. Und in der Schweiz entrüstet man sich über die Gesetzlosigkeit dieser Entwicklung.

In "Der Standard" lese ich, es seien vermutlich etwa 175 Milliarden (!) Euro unversteuertes deutsches Geld in der Schweiz geparkt.

Das kann ja nur bedeuten, unsere alpinen Nachbarn schlagen erheblichen Profit daraus, wenn woanders eine Republik ausgeplündert wird. Wie komisch, daß in heimischen Leserbriefspalten stets "Asylantenfragen" so dominant abgehandelt werden.

log1540b.jpg (28994 Byte)

Wie viele notleidende Menschen könnten wir problemlos durchfüttern, wenn die satten Leute ihren Teil am Gemeinwesen halbwegs leisten würden? Aber wem es hier nicht gefällt, dem steht es natürlich frei, wo anders hinzugehen. Wohin? Na, egal! Ich setze darunter die "Schuldenuhr" der "Arbeitsgemeinschaft Edelmetalle" ein, damit wenigstens eine grobe Orientierung möglich wird, wozu 175 Milliarden (!) steuerschonend geparkte Euro in Relation stehen.

Staatsverschuldung Deutschland:

Schuldenuhr Deutschland

Staatsverschuldung Österreich:

Schuldenuhr Österreich

Ich gehe nicht davon aus, daß dies eine absolut amtliche Quelle ist, die auf den Punkt genau darstellt, wo wir uns gerade befinden. Aber im Vergleich mit auch anderen Quellen zeigt sich, daß die Dimension offenbar zutrifft. Siehe etwa "Staatsverschuldung der Republik Österreich": [link]

Also: Jedem, dem es nicht gefällt ... Das war so eine launige Einlage. Vorgestern:
>>SO! 1. JEDEN, DEN ES NICHT GEFÄLLT IN ÖSTERREICH, STEHT ES FREI WOANDERS HIN ZU ZIEHEN. 2. ICH BIN STOLZ ÖSTERREICHERIN ZU SEIN! ...<<

Ich hatte es da übrigens mit einer sozialdemokratischen Gemeinderätin zu tun, die offenbar auf unsere Verfassung pfeift und Österreich anscheinend lieber als Wohlstands-Bunker sieht, in dem die Freiheit der Rede ruhig ausfallen dürfte, wenn sie bloß ihr kleines Glück gesichert sähe. (Allein ihre völlig undemokratische Ansicht müßte Anlaß sein, sie aus dem Gemeinderat zu feuern oder ihr wenigstens einen Kurs in Staatsbürgerkunde aufzuerlegen.)

Das Postscriptum der Dame lohnt es, wiederholt zu werden:
>>Da hat jemand anders ein Problem mit mir oder meiner Einstellung. Ich werde einfach für den lieben Mann beten.<<

Wenn "Christin sein" bedeutet: Nachfolge Christi, wovon ich ausgehen möchte, denn das ist ein zentraler Gegenstand der römisch-katholischen Gemeinschaft, dann hat die Gute nicht bloß unsere Landesverfassung mißverstanden, sie hat auch nicht kapiert, wer der Nazarener war und wofür er stand. (Wie wenig sich allerhand Christen um die Wurzeln des Christentums scheren, hat grimmigen Charme.)

Denn so viel ist sicher, Jesus hat die etablierten Autoritäten seiner Tage durch offene Kritik und durch sein Handeln zur Weißglut gebracht. Er hat genau das getan, was die sozialdemokratische Christin lieber abgeschafft sähe, nämlich den Honoratioren mehr als deutlich mitgeteilt, was ihm nicht paßt.

log1540c.jpg (14056 Byte)

Ich erinnere mich an ein Interview mit dem schon sterbenskranken Drehbuchautor und Regisseur Dalton Trumbo, von dem unter anderem der schockierende Film "Johnny Got His Gun" (1971) stammt. Er war in der "McCarthy-Ära" gemeinsam mit Elia Kazan, Bert Brecht und anderen exponierten Leuten auf der "Hollywood Blacklist".

Trumbo meinte gegen Ende seines Lebens sinngemäß, wenn Menschen entscheiden könnten, sich und ihre Kinder satt zu bekommen und ein gut ausgestattetes Leben zu haben, würde die Freiheit der Rede schnell auf der Strecke bleiben.


[kontakt] [reset] [krusche]

5•10