| 4. Februar 2010 Wäre ja
        gelacht, wenn ich einmal etwas Geld auf der Seite haben würde. Die Neujahrspost vom
        Finanzamt ist schon eingelangt. Und ein solideres Auto ist überfällig, denn die
        alte Grammel vor meinem Haus macht nur mehr Ärger. Ich hab mich für einen klassischen
        Bürgerkäfig entschieden. 
 Ein VW Polo in nettem Lack, von einem Platz, auf dem auch
        noch ein Hummer, ein klassischer BMW und sonst so allerhand stattliche Fuhrwerke zu finden
        sind. Ich werde mich also weiterhin recht unspektakulär über die Straßen bewegen. 
          
            | Apropos Finanzamt! Österreich erhofft sich interessante Einblicke, wenn Deutschland
            erst einmal den Deal mit den geklauten Schweizer Bankdaten über die Bühne gebracht haben
            wird. Und in der Schweiz entrüstet man sich über die Gesetzlosigkeit dieser Entwicklung. In "Der
            Standard" lese ich, es seien vermutlich etwa 175 Milliarden (!) Euro
            unversteuertes deutsches Geld in der Schweiz geparkt. Das kann ja nur bedeuten, unsere alpinen Nachbarn schlagen
            erheblichen Profit daraus, wenn woanders eine Republik ausgeplündert wird. Wie komisch,
            daß in heimischen Leserbriefspalten stets "Asylantenfragen" so dominant
            abgehandelt werden. |  | Wie viele notleidende Menschen könnten wir
        problemlos durchfüttern, wenn die satten Leute ihren Teil am Gemeinwesen halbwegs leisten
        würden? Aber wem es hier nicht gefällt, dem steht es natürlich frei, wo anders
        hinzugehen. Wohin? Na, egal! Ich setze darunter die "Schuldenuhr"
        der "Arbeitsgemeinschaft Edelmetalle" ein, damit wenigstens eine grobe
        Orientierung möglich wird, wozu 175 Milliarden (!) steuerschonend geparkte Euro in
        Relation stehen. 
          
            | Staatsverschuldung
            Deutschland: 
 | Staatsverschuldung
            Österreich: 
 | Ich gehe nicht davon aus, daß
        dies eine absolut amtliche Quelle ist, die auf den Punkt genau darstellt, wo wir uns
        gerade befinden. Aber im Vergleich mit auch anderen Quellen zeigt sich, daß die Dimension
        offenbar zutrifft. Siehe etwa "Staatsverschuldung der Republik Österreich":
        [link] Also: Jedem, dem es nicht gefällt ... Das war
        so eine launige Einlage. Vorgestern:>>SO! 1. JEDEN, DEN ES NICHT GEFÄLLT IN
        ÖSTERREICH, STEHT ES FREI WOANDERS HIN ZU ZIEHEN. 2. ICH BIN STOLZ ÖSTERREICHERIN ZU
        SEIN! ...<<
 Ich hatte es da übrigens mit einer sozialdemokratischen
        Gemeinderätin zu tun, die offenbar auf unsere Verfassung pfeift und Österreich
        anscheinend lieber als Wohlstands-Bunker sieht, in dem die Freiheit der Rede ruhig
        ausfallen dürfte, wenn sie bloß ihr kleines Glück gesichert sähe. (Allein ihre völlig
        undemokratische Ansicht müßte Anlaß sein, sie aus dem Gemeinderat zu feuern oder ihr
        wenigstens einen Kurs in Staatsbürgerkunde aufzuerlegen.) Das Postscriptum der Dame lohnt es, wiederholt zu werden:>>Da hat jemand anders ein Problem mit mir oder
        meiner Einstellung. Ich werde einfach für den lieben Mann beten.<<
 Wenn "Christin sein" bedeutet: Nachfolge Christi,
        wovon ich ausgehen möchte, denn das ist ein zentraler Gegenstand der
        römisch-katholischen Gemeinschaft, dann hat die Gute nicht bloß unsere Landesverfassung
        mißverstanden, sie hat auch nicht kapiert, wer der Nazarener war und wofür er stand.
        (Wie wenig sich allerhand Christen um die Wurzeln des Christentums scheren, hat grimmigen
        Charme.) Denn so viel ist sicher, Jesus hat die etablierten
        Autoritäten seiner Tage durch offene Kritik und durch sein Handeln zur Weißglut
        gebracht. Er hat genau das getan, was die sozialdemokratische Christin lieber abgeschafft
        sähe, nämlich den Honoratioren mehr als deutlich mitgeteilt, was ihm nicht paßt. 
 Ich erinnere mich an ein Interview mit dem schon
        sterbenskranken Drehbuchautor und Regisseur Dalton Trumbo, von
        dem unter anderem der schockierende Film "Johnny Got His Gun"
        (1971) stammt. Er war in der "McCarthy-Ära" gemeinsam mit Elia Kazan, Bert
        Brecht und anderen exponierten Leuten auf der "Hollywood Blacklist". Trumbo meinte gegen Ende seines Lebens sinngemäß, wenn
        Menschen entscheiden könnten, sich und ihre Kinder satt zu bekommen und ein gut
        ausgestattetes Leben zu haben, würde die Freiheit der Rede schnell auf der Strecke
        bleiben. 
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