9. März 2010

Eine Verschwörung der Idioten. Das ist ja gar nicht auf eine Art darstellbar, um es sich vorstellen zu wollen. Müsames Stückwerk in seiner ganzen Tragweite. Da rottet sich eine Gefolgschaft zusammen, schafft es in einigen Jahren zur Massenbewegung, erklärt sich selbst zu einer "Herrenrasse", terrorisiert, verjagt oder tötet alle, welche diese Gefolgschaft für ÜBERLEGEN hält.

Was diese Meute an Intelligenz ausgerottet hat!, obwohl sie gerade jene, die ihnen so vielfach über waren, dem Bereich der "Untermenschen" zuordnete, die sie beraubt, versklavt, für sich bewirtschaftet haben, um so jene Mittel zu lukrieren, die mit eigener Leistungskraft nicht herangeschafft werden konnten, um die räuberische Gefolgschaft für das umfassende Terrorunternehmen zu entlohnen.

Erst kürzliche hatte ich mich bei der "faktor"-Vernissage mit Max Aufischer darüber unterhalten. (Siehe dazu en Eintrag vom 6.3.2010!) Die Methode entstammt der Feudalzeit, für die Hitler und seine Leute auf verquere Art geschwärmt haben, die Idee vom "Dritten Reich" reiht sich ja hinter die historischen Ereignisse Imperium Romanum und das (von Napoleon abgestellte) Heiliges Römische Reich Deutscher Nation.

Feudale Verhältnisse, das bedeutet: Wechselseitige Abhängigkeit, während man breite Bevölkerungsschichten beraubt, um seine Lehensleute und sein Personal entlohnen zu können. Mein Gespräch mit Max handelt u.a. von der simplen Verfahrensweise, sich Opfer zur Beraubung zurechtzustellen, denen man wegnimmt was geht, um seine eigene Gefolgschaft mit sozialen, ökonomischen und sexuellen Vorteilen zu versorgen.

Begehrlichkeit und das Verschaffen von Vorteilen auf Kosten Anderer. Davon ist eigentlich die Rede, wenn die "Herrenmenschen" ihre Stimmen erheben. Flüstern, Raunen, das ist stets präsent, wie ich höre, und es möchte ein Brüllen werden.

Vor einigen Tagen empfahl sich uns eine Frau als zukünftige "Mutter der Nation". Auch diese Metapher verdankt sich sehr alten Verhältnissen, in denen ein Land so gedacht wird, daß es von "Landeskindern" bevölkert sei, die der strenger Mutterschaft und der Väterlichkeit bedürfen. Das ist das Repertoire der Vaterländischen.

Ein renommierter Anonymus hat die Mütterliche eben promotet. Das beginnt mit einigen erstaunlichen Behauptungen, die recht salopp dahinformuliert werden. Nie gehabte Kriminalität, das ist eine spaßige Unterstellung, wenn man bedenkt, was unsere Leute als Nazi an vorher nie Dagewesenem zur Geschichte des Verbrechens beigetragen haben.

Und natürlich, wenn der Balkan nicht wäre, dann, ja, wo stiegen denn dann die Verbrecher in ihre Autos? (Quelle: "Kronen Zeitung")

Zur Sache, nämlich zu jener der "mutigen Mutter", kommt der Anonymus erst im weiteren Verlauf und letzten Absatz dieses in Stil und Inhalt auffallend dürftig verfaßten Textes: [link]

Die stilistisch so bedrückend schwächelnde Promotion, erschienen am 1. März 2010, hat einige Konsequenzen hervorgerufen. Ist das alles so wichtig und erwähnenswert? In einem der reichsten Länder der Welt gibt es zwei enorme Problembereiche: Verteilungsgerechtigkeit und Bildung.

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Gibt es bessere Grundlagen für eine Verschwörung der Idioten, als den Mangel an Geld und an Bildung? Man kann diese Frage auch wenden. Gibt es ein besseres Bollwerk gegen die Tyrannis, als blühende Bildung und angemessenes Einkommen?


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