Die untere Etage meiner Wohnung ist nur noch mit Steigeisen begehbar. Ich schwanke in der Beurteilung dieses Status quo. Er hat romantische Seiten. Das Leitmotiv stammt aus meinen Kindertagen, als ich Lino Ventura in einem Film sah, wo der kantige Bursche einen Automechaniker gab, der an einem Dragster baut und in seiner Werkstatt wohnt.

Das ist natürlich ein avantouristisches Motiv. Auch DAS ist eines. Brezel in Lenkradform. Substanzbedingt kein zartes Nardi-Lenkrad, wie es einem italienischen Sportwagen aus den 1960ern angemessen wäre, aber doch ein deutliches Zeichen, weiteres Artefakt in der avantouristischen Abteilung "Eßbarer Unfug", von Fotograf Franz Sattler herbeigeführt. (Wie bedauerlich, daß uns nur das Wort "Unfug" erhalten ist, "Fug" fehlt irgendwie.)

Ich dekliniere weiter: "Wenn wir unseren Obsessionen keinen Raum schaffen, stehen sie der Vernunft im Wege." So dem "Intro" der "Fastback-Story" vorangestellt.

Wir haben gestern zwei von drei Positionen unseres Projektes "Road/Track" eröffnet. Dazu gehören etwa solche feinen Kugelschreiber-Arbeiten von Martin Hofbauer.

Oder so ein Unterarm von Roman Hold. Die Geldscheine auf diesem Bildnis sollen dereinst seine Gesicht zeigen. Der Mann hat also unternehmerisch noch so einiges vor. Gestern war ein Feiertag trivialer Mythen.

Monsieur Emile (Gruber), der Meister der Wunderkammer, hatte ein altes Büchlein in die Tasche und ich möchte nun wirklich niemandem erklären müssen, wofür der Name Caracciola steht. Aber dies war schon längst vor der Vernissage ein Tag des Avantourismus.

Als ich durch Gleisdorfs Zentrum lief, sah ich den Roten kommen, zückte die Kamera und ging in Position. Ich hielt das erst für einen alten Porsche Roadster. Aber auf meiner Höhe erschien mir das Teil dafür zu klein.

Die aufgeklebte Nummer half mir bei der Klärung des Falles. Es ist ein Grazer Konstruktion, ein Denzel 1300 S von 1959. Es ist kaum damit zu rechnen, daß einem diese Rarität real um die Ohren fährt. Seltene Momente ...

[Road/Track]

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