4. April 2012

Das sind Tage, in denen mir eine bürokratische Erleuchtung zufiel. Für jedes Projekt, mich eingeschlossen, eine eigene Kiste. Für jedes Jahr in jeder Kiste eine eigene Mappe. Dazu je eine Jahresmappe für Presseberichte. Das Zuordnen der Belege ist eine bescheidene Mühe für die Klarheiten, die sich daraufhin einstellen.

Das ist nicht nur ein probater Weg, einem Abrechnungschaos vorzubeugen, das vertreibt sogar Depressionen. Ich weiß schon, als Künstler sollt man sich für so banalen Kram zu gut sein und für diese Bereiche der Geschäftsorganisation zu schade. Doch das führt erfahrungsgemäß unterm Strich dazu, gelegentlich auf der Straße zu stehen und -- ohne gehört zu werden -- nach "plus 25 Prozent" Kulturbudget zu schreien. Eine deprimierende Pose. Da kümmere ich mich lieber gleich selbst ums Geschäft.

Es entspringt nicht meiner eigenen Natur, in den Lauf der Dinge so konsequent ordnend einzugreifen. Aber weder mit Geschäftspartnern noch mit dem Finanzamt ist in solchen Dingen zu spaßen; am allerwenigsten mit der Solzialversicherungsanstalt.

Eine freundliche junge Frau mit dem klingenden Vornamen Melanie ist gerade mit meinem Jahresabschluß befaßt, zeigt große Geduld bei offenen Fragen und ließ mich wissen, daß eine aktuelle Nachzahlung gut fünftausend Euro ausmachen werde.

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Das ist nur einer der Gründe, warum der Lauf der Dinge nicht auch noch über ein Belegchaos zu erheblichen Mehrkosten führen sollte. In der Alltagsorganisation halte ich es freilich lieber mit dem berührenden Quentin Crisp: [link] Er sagte unmißverständlich: "Hausarbeit ist ein schlimmer Fehler."

Auf dem Foto oben ein hinreißender John Hurt als Quentin Crisp in Richard Lextons "An Englishman in New York" (2009). Der Brite war auch überzeugt: "Es liegt in der Natur von Barrieren zu fallen."

Cut!

Unser April-Festival hat begonnen und ich darf vergnügt sein, wie sich die aktuelle Konzeption bewährt und was dabei inhaltlich in Gang kommt: [link] Während diese Veranstaltungsreihe sich einlöst, laufen einerseits die Vorbereitungen für den Frauen-Monat, der heuer wieder dem Schwerpunkt "Frauen und Technik" gewidmet ist.

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Andrerseits hab ich mit Kunstsammler Erich Wolf das herbstliche Symposion in Arbeit. Zur Erinnerung, wir thematisieren: „Regionalität und Realität // Globalität und Virtualität“. Das wird am 7. und 8. September dieses Jahres eine dichte Angelegenheit.

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Apropos Frauen-Monat. Wo wir unsere 2011er-Station [link] mit Ulla Rauter hatten, residiert jetzt Max Reder mit seiner Agentur. Sein privates Vergnügen sind historische Fahrräder. Jenes auf dem Foto fällt noch nicht so ganz darunter, es ist eines für den Alltag. Mit "historisch" ist in Reders Fall eine Zeitspanne gemeint, die vom späten 19. Jahrhundert bis nach den Zweiten Weltkrieg herauf reicht: [link]

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