5. Dezember 2014

In Klausur mit Wissenschafter Günther Marchner. Das führte durch ersten Schnee zu einem Ensemble von roten Rüben und Risotto. Der vorzügliche Wein sollte nicht verschwiegen werden. Die Arbeit einer Nacht kommt dazu.

Wir haben nun eine Klammer von Fragestellungen und Themen, von Aufgaben und Vorhaben neu geordnet, die Kulturspange [link] auf Stand gebracht. Heute Morgen ist klare Antwort von Selman Trtovac gekommen. Ein "Basis-Dreieck" quer durch den Alpe-Adria-Raum gilt demnach als etabliert.

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GÜNTHER MARCHNER

Was uns drei angeht, gibt es eine kleine Vorgeschichte. Im Sommer 2013 waren wir miteinander einigen Fragen nachgegangen, die ich teilweise in die Kunstsymposien von 2013 und 2014 hineingetragen hab. Die 2013er-Sommersession: [link]

Meine damaligen "Balkan-Sessions" waren auch noch mit dem Versuch verbunden, eine Art regionale Allianz Kulturschaffender zu erproben, auszuloten, was sich aber nicht bewährte. Siehe dazu den Eintrag vom vom 7. August 2013: [link]

Daß meine Leute einfach das Geld nahmen, sich von den gemachten Vereinbarungen aber suspendierten, irritiert mich bis heute. Inzwischen begreife ich es als den Ausdruck einer Art von "Selfie-Kultur": Man hat sich stets selbst im Fokus, lächelt sich freundlich zu, der Rest bleibt nachrangig.

Es scheint mir, daß selbst bewährte Leute, deren inhaltliche Positionen ich respektabel finde, diese junge Art der radikalen Ichbezogenheit auch auf Initiativen umgelegt haben. Das ist kurios und langweilig.

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Gut, das hat sich erledigt und mit solchen Phänomenen braucht sich niemand weiter aufzuhalten. Wir gehen also jetzt daran, dieses "Basis-Dreieck" zu konsolidieren: Günther Marchner, Selman Trtovac und ich.

Dazu werden wir uns, wie es nun aussieht, im Kern auf vier verschiedene Raumsituationen beziehungsweise Raumkonepte beziehen. Trtovac hat in den letzten Jahren mit seinen Leuten ein Haus am Ufer der Donau errichtet, verfügt in Beograd über sein eigenes Kulturzentrum am Rande der Stadt.

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BEOGRAD

Marchner hat in Bad Mitterndorf mit Verbündeten erreicht, einen vormaligen Stall zu einer vorzüglich gestalteten Basis eines regionalen Kulturzentrums auszubauen. Mir hat Unternehmer Ewald Ulrich in seinem Betrieb temporären Raum zur Nutzung in Aussicht gestellt, einen "Konvergenzraum", der mir für begrenzte Zeit verfügbar sein wird.

Dazu kommt das "Blogmobil" von Heimo Müller, der mir seine Zusage noch letzte Nacht zugestellt hat. Ein mobiles Medienlabor auf der Basis eines vormaligen Militär-LKW; gewissermaßen Raum im Raum.

Ich zähle zusammen: Zwei fixe Räume mit gemauerter Struktur. Ein temporärer Raum und ein mobiler Raum. Dazu ein virtueller Raum unserer Telekommunikation und Telearbeit, um die Zeiten zu überbrücken, die zwischen unserer realen sozialen Begegnung liegen. (Face to Face bleibt unersetzbar!)

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BAD MITTERNDORF

Wir werden also nun einmal die Fragestellungen klären, denen wir uns gemeinsam widmen können. Und wir werden uns die komplexe Raumsituation als ein Thema vornehmen. Gesamt zielt die Arbeit via Kulturspange ja auch auf das antiquierte "Denkmodell Zentrum/Provinz" und auf Überlegungen, welche Bedingungen wie Ressourcen Kultur- und Wissensarbeit heute braucht; in einer europäischen Dimension. Wir sind alle drei so und so abseits von Zentren tätig. Wir sind uns einig, daß wir über zeitgemäße Formen kollektiver Kulturpraxis verfügen können sollten. Aber was bedeutet das konkret?

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RAUM IM RAUM: DAS BLOGMOBIL

Ich hab hier im vorigen Eintrag schon skizziert, was wir an künstlerischen Optionen in Arbeit haben. Hier werden nun weiterführende Aspekte rund um Kunstpraxis und Wissensarbeit betont. Es ist allein aus unserer gemeinsamen Vorgeschichte eine europäische Kulturpraxis, kein bloß regionales Phänomen.

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