23. August 2016

Der Hassimus möchte Publikum. Der Hassist will sich im Licht der Öffentlichkeit sonnen. Ein Mann ohne Manieren und Esprit drängt nun auf die politische Bühne. Jetzt brauche ich den Freelancer Oliver H. nicht mehr zu anonymisieren, denn er hat sich um einen öffentlichen Auftritt bemüht und mich dabei öffentlich angesprochen. Also: Willkommen auf der Bühne, H.!

Anmerkung: Dieser Bereich meiner Erzählung mußte revidiert werden, da H. abends, nach einer längeren Online-Kontroverse, sein Posting und die anschließende Korrespondenz auf Facebook gelöscht hat. Deshalb anonymisiere ich ihn hier wieder, da er es vorzog, die selbstgewählte Bühne zu verlassen; was ich respektiere.


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(Quelle: Facebook, 23.8.2016)

Wenn H., wo er auf Andersdenkende trifft, im medialen Auftreten nicht gerade ansatzlos pöbelt, kann er also auch auf traditionelle Funktionärsart. Man reklamiert sich ins Geschehen, indem man vorgibt, man sei von anderen gerufen worden. Zitat: "Christoph Stark: Ich hatte eigentlich Ihre Einladung zu einem Gespräch ausgeschlagen. Danach sind zig Gleisdorfer an mich herangetreten, dass ich es tun sollte."

Genau so empfiehlt sich einer, der eventuell als politische Kraft reüssieren will. So simuliert man Legitmität: "Ich möchte diese Menschen nicht enttäuschen."

Das würde auch erhellen, warum er in jüngerer Vergangenheit via Facebook derart ausdauernd auf Opponenten losgegangen ist. H. hat sich bemüht, eine Arena zu definieren und sich in dieser Arena prominent aufzustellen, indem er sich auf Leute konzentrierte, die ihrerseits eine stärkere öffentliche Wahrnehmung genießen, als H^. selbst. (Alte Faustregel auf dem Schulhof: Hau den Stärksten vor Publikum um, dann bist du wer.)

In der Auffahrt zur Bühne, welche sich H. erträumt, hat er seiner Phantasie das passende Format verpaßt: "Wir machen eine politische Diskussion, ganz wie die 'Duelle' im Rahmen von Wahlen, wie der ORF oder ATV es macht, wie man es von Wahlen kennt."

Das heißt, er wünscht sich Publikum und er wünscht sich, als politisch relevante Kraft wahrgenommen zu werden, die in der Lage sei, eine politische Diskussion zu führen. Gut, auch eine Kneipenschlägerei kann man als "Diskussion" deuten. Und politisch ist das ebenfalls... irgendwie.

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Aber ja! Machen wir das doch, laut denken!
So erfährt man, wes geistes Kind jemand ist.
(Quelle: Facebook, "Österreich bleibt Rot Weiß Rot, 23.6.2016)

H. macht aus seinen Intentionen kein Geheimnis: "Mensch gegen Mensch, Politiker gegen Bürger, Bewohner gegen Bewohner dieser wundervollen Stadt."

Nun wäre das aber ein Primaten-Modus und nicht die Art, eine Kontroverse zivilisiert zu führen. In einem Affenrudel wird der Oberaffe immer wieder von Jungaffen angegriffen, weil die sonst nichts werden können und nicht an die Weibchen herandürfen. Sie riskieren dabei zwar ihr Leben, aber eines Tages setzt sich ein anderer als neuer Oberaffe durch.

Hier offenbart sich also das politische Konzept des Aspiranten, von dem ich annehme, daß er in absehbarer Zeit als Funktionär einer vaterländischen Partei auftreten wird. Apropos Kneipenschlägerei!

Für das erträumte Match hat er sich ja auch eine Kneipe ausgesucht: "Michaela H. stellt uns dafür und den interessierten Zusehern das Xxxx Beisl zur Verfügung (schon ausgemacht)." Das wäre -- in Kategorien von Actionfilmen -- dann ungefähr High Noon im Thunderdome, diesmal ohne Gary Cooper und Tina Turner.

Wer in Allmachtsphantasien herumschwelgt, möchte mitunter Geschichte schreiben, Prominenz erlangen. H.: "Das wäre für Gleisdorf einmalig und könnte Geschichte schreiben."

Wunsch erfüllt! Hier ist zwar nicht die, aber eine H.-Geschichte geschrieben. Daran zeigt sich immerhin als originelles Detail: Früher, wenn man in einer Kneipe von einem Rüpel angepöbelt wurde, hieß es eventuell: "Gehen wir raus!" Jetzt heißt es offenbar: "Gehen wir rein!"

Ein Pradigmenwechsel?

-- [Das komplette H.-Posting] [In der Ebene: Gleisdorf] --

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