2. Oktober 2017

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anschütten und beschädigen

es mag ja sein, daß man im lauf eines wahlKAMPFES nur dann eine passable position erringen kann, wenn man auf andere SCHIESST, wenn man sich nach kräften bemüht, die konkurrenz zu beschädigen. das heißt unleugbar: wo immer möglich jene menschen beschädigen, die man als konkurrenz erkennt und die heute oft mit kühner heuchelei als "mitbewerber" etikettiert werden.

es mag ja sein, daß dieses konzert des anschüttens, aber auch des unterstellens und herabwürdigens, was eben grade zur hand ist, einem in der politik vorteile bringt. das beeindruckt mich wenig, denn wieso soll ich in regierungszeiten der res publica jemandem trauen, der im wahlkampf seine eigene moral wie eine privatmythologie bedient. (österreich ist doch kein fußball-club!)

ich finde dieses derzeit anschwellende gezänk widerlich. es wird mir längst auch von lokalen gefolgsleute via facebook zumutet, wobei inzwischen alles und jedes, das man jemandem um die gurgel winden könnte, auch gewunden wird.

ich wünschte, die politischen funktionärs-legionen würde jede art von aufdeckungsgeschäft vor allem einmal dem journalistischen fachpersonal überlassen und sich selbst darauf konzentrieren, die eigenen ideen, die eigenen vorhaben darzulegen.

ich wünschte, eben diese politischen funktionärs-legionen würde zugleich darauf verzichten, medienleute permanent anzugreifen, zu desavouieren, ihnen parteilichkeit sowie inkompetenz zu unterstellen und in derlei permanentem verdächtigen von medienleuten die demokratie zu beschädigen.

es wäre erfreulich, wenn es die eine oder andere verbeugung vor der demokratie gäbe, indem man die GEWALTENTRENNUNG ernst nimmt, dabei wenigstens etwas mehr dezenz im manipulieren unserer informationellen umwelt anstrebt und sich als erstes vornähme, die fragen von journalistinnen wie journalisten direkt, ohne umschweife und themenbezogen zu beantworten, statt die medienleute als projektionsfläche zur selbstdarstellung zu mißbrauchen.

trommelt und trompetet wie ihr wollt, hüpft, tanzt, lacht, schüttelt hände ohne ende, aber hört auf, diese demokratie mit einem solchen unwetter von manipulationsversuchen zu entwürdigen. erspart mir auch bitte all dieses gezänkt im stil von: "der hat dies gesagt und die hat das gesagt...". all das reime ich mir schon selbst zusammen, während ich von euch hauptsächlich höeren möchte, wozu euch eigene kompetenzen und ideen befähigen.

erzählt mir also statt dessen, was IHR selbst über die aktuellen probleme und die möglichen lösungen denkt, was ihr zu tun vorhabt. erspart mir gefälligst diese selbstdefinition durch feindmarkierung und zeigt mir, was ihr aus eigener kraft drauf habt.

für all das gibt es übrigens ein einfach handabbares kriterium, nämlich die antwort auf die frage "haben sie gute absichten?" (wer immer das ohne schamröte im gesicht schafft, wäre schon ein kleiner gewinn für die demokratie.)

Facebook-Notiz vom 2.10.2017

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