17. September 2019

schnauze. voll. und so.

freilich haben wir uns das politische personal dieser tage selbst eingehandelt. das durfte sich die letzten jahrzehnte in aller ruhe entwickeln. nun werden allerhand säue rausgelassen und durchs dorf getrieben.

ich kann mich nur wundern, zu welcher abschätzigkeit und verächtlichkeit sich manche leute aus meiner nächsten umgebung hinreißen lassen. leute, die sich für solide stützen der demokratie halten, aber einen krieg der worte füttern, wie ich das von den rottweiler-manieren so mancher club-chefs nicht mehr unterscheiden kann.

dazwischen allerhand betuliche bürgerinnen und bürger, die sehr skurrile dinge anstellen. knapp gefaßtes gezänk oder großspurigere aufdringlichkeiten. hier zerrt ein honoriger herr seine frau und all seine kinder vor den fotoapparat und in den wahlkampf. dort plappert ein verdienter bürger strunzdumme stehsätze hinaus. blödsinne aller arten werden als anlaß für seichte repliken genutzt.

ich wünschte, es könnten einem in diesem wahlkampf auf diversen bühnen öfter gebildete leute unterkommen, die wenigstens manchmal geistreiche sätze zusammenbringen und womöglich auch noch humor zeigen. (auch einen hauch selbstironie fände ich respektabel.) das ist kein ganz aussichtsloser wunsch, aber ein rares vergnügen.

vielleicht ist es ja so, daß sich pöbel nur von pöbel verstanden fühlt und daher von pöbel regiert werden möchte. kann sein. die republik als circus maximus? da besteht nun doch einiger klärungsbedarf. und handlungsbedarf.

[Eine Facebook-Notiz]

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