10. September 2020

Halt die Fresse!

Mit diesen Worten hab ich heute eine Glosse begonnen, meine Gedanken im Text ausgeführt und… den Text verworfen. Ich höre und lese derzeit viele Dinge, die mir sehr mißfallen. Ich bin ein emotionaler Mensch. Aber ich bin auch Herr meiner Sinne und meiner Angelegenheiten. Ich will mich nicht bei jenen einreihen, die nun mit Grobheiten um sich werfen.

Über politische Merkwürdigkeiten unseres Landes diskutiere ich inzwischen nicht, denn mir fällt auf: es regiert hier Anmaßung, da Ömpörung, dort ich weiß nicht was. Mir fehlt, daß Menschen einander im ausreichenden Maß zuhören.

Also konzentriere ich mich vorerst auf meine konkreten Handlungsmöglichkeiten. Da kommt es zu keinen großen Gesten.

Ich glaube, daß wir die aktuelle Situation nur verbessern können, wenn wir Dissens ertragen, manchmal auch als Anregung empfinden, wenn wir zur Kenntnis nehmen, daß unsere Gesellschaft von kollidierenden Interessenslagen erschüttert ist wie lange nicht.

Ich mag dieses Bonmot, dessen Quelle ich vergessen hab: Intelligenz ist die Fähigkeit, über zwei einander widersprechenden Auffassungen nicht den Verstand zu verlieren.

Diese Qualität scheint uns etwas knapp geworden zu sein; was auch immer an Gründen dafür zu finden ist. Wenn ein Primat drohen möchte, vergrößert er seine Silhouette. Brüllen, andere anzubrüllen, gehört in den Katalog dieses Imponiergehabes. Ohne mich!

+) Ab August 2020

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