16. September 2022

Eine Komplexität

Was ich im Eintrag vom 13.9.22 über die aktuelle Arbeit des Musikers Sigi Lemmerer erzählt habe, scheint nun sehr dynamisch zu werden. Saxophonist Ed Unterkirchner fragte zum Thema Steirerblues: „Aus welchem Winkel des Weltalls kommt denn dieses heiße Zeug her?“ (Der Winkel ist nicht gar so abgelegen!) Dazu auch die Frage „Wann proben wir?“, was Lemmerer mit einem Hinweis aufs Tonstudio quittierte und mir schrieb: „Ja, da muß Atmosphäre rein! Das darf auf keinen Fall wie Kammermusik aufgenommen werden. Das muß dampfen!“


Derweil hatte ich mich ins Literarische vertieft, einiges an Staub gefressen, um dieses schmale Bändchen hervorzukramen, denn es ließ sich nicht gleich finden. Der Ausschnitt aus „Die Brüder Karamasow“ und dazu eine Facebook-Notiz, die zu meiner Überraschung für allerhand Feedback sorgte: „...ich bin nämlich von geburt an ein antiquiertes wesen und lesen ist für mich wie träumen. manchmal könnte ich über einem einzigen guten satz den verstand verlieren.“

Das hat mit meiner 18. Episode im „Zeit.Raum“ zu tun. „Brandzeichen“ (Eine Komplexität) bezieht sich auf Diderot, Dostojewski und Voltaire, auf Bacon und Velasquez, auch auf Scorsese. Sie ahnen schon, ich ringe da um Klarheiten bezüglich des 20. Jahrhunderts. Das hat diskursive Ebenen und das hat seine Terrains, wo ich mit Mitteln der Kunst an Themen arbeite. Aber nicht nur ich.


Mein Faible für kollektive Wissens- und Kulturarbeit dürfte bekannt sein. Das läßt sich mit einer Binse hinterlegen: Niemand ist alleine schlau. Ich mag die Kontraste. Ich brauche die Anregungen. Ich muß mich mit großen Themen befassen, die alleine nicht zu schultern sind.

Jetzt habe ich dem Projekt „Fahrenheit reloaded“ formell eine Schnittstelle verpaßt. „Mein Kontor“. Zitat: „Comptoir und Bureau sind gewissermaßen Metaphern. Also beschrifte ich die Schnittstelle in meinem Projekt ‚Fahrenheit reloaded‘ mit diesem Wort ‚Kontor‘, denn da werden inspirierte Menschen andocken können. Da werden wir gelegentlich zusammengreifen, um eine komplexe Erzählung zu entfalten.“


Mein Faible für kollektive Wissens- und Kulturarbeit dürfte bekannt sein. Das läßt sich mit einer Binse hinterlegen: Niemand ist alleine schlau. Ich mag die Kontraste. Ich brauche die Anregungen. Ich muß mich mit großen Themen befassen, die alleine nicht zu schultern sind.

Jetzt habe ich dem Projekt „Fahrenheit reloaded“ formell eine Schnittstelle verpaßt. „Mein Kontor“. Zitat: „Comptoir und Bureau sind gewissermaßen Metaphern. Also beschrifte ich die Schnittstelle in meinem Projekt ‚Fahrenheit reloaded‘ mit diesem Wort ‚Kontor‘, denn da werden inspirierte Menschen andocken können. Da werden wir gelegentlich zusammengreifen, um eine komplexe Erzählung zu entfalten.“

Was die andere Ebene angeht, die nach diskursiven Mitteln verlangt, vor allem aber nach Einwänden im öffentlichen Diskurs, staune ich nach wie vor über die merkwürdige Stille in meinem Milieu. Gleisdorf erlebt seit vielen Monaten, daß im öffentlichen Raum Protestaktionen stattfinden, bei denen Andersdenkende bedenkenlos diffamiert werden, bei denen die Fundamente der Republik angegriffen werden, bei denen fraglos Versuche stattfinden, die Demokratie mit Mitteln der Demokratie auszuhebeln.

Ich kann nicht feststellen, daß hinreichend Stimmen laut werden, welche adäquate Einwände vorbringen, um die Definitionshoheit dieser Leute in der Öffentlichkeit anzufechten und sich der Mühe zu unterziehen, sachlich valide zu antworten. Was ich in der Sache zu dokumentieren hab, finden Sie über meine Leiste „Der Brief“.

+) Zeit.Raum: „Brandzeichen“ (Eine Komplexität)
+) Fahrenheit: „Mein Kontor“
+) Der Brief (Übersicht)

Postskriptum
Ich wünschte, wir wären wenigstens zehn Leute, die im Raum Gleisdorf den öffentlichen Diskurs mit Sachkenntnis und Unaufgeregtheit mitgestalten würden. Sind wir aber nicht.


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