10. Oktober 2022

Staatsmännisch für Dummies

Meine Facebook-Notiz zum gestiegen Wahlabend bezüglich der Bundespräsidentschaft: „he, supa! alle haben gewonnen und niemand hat verloren, außer der wahlsieger, weil der, also, ich kann das jetzt nicht erklären, weil mich die kommentare des politischen personals noch ein wenig verwirren. ABER! so ist mein österreich. operette sich wer kann! ich bin heute für alle fälle amal begeistert!“


Dazu ein Postskriptchen: „popcorn hab ich ja. aber ich hätte schokolaaade kaufen sollen!“ Ist denn das unser katholisches Erbe? Woran liegt das? Man könnte ja einfach vor die Menschen hintreten und sagen: „Ich bin es nicht geworden. Vielleicht nächstes mal.“ Stattdessen eine Flut vor Erklärungen und reichlich Ausflüchte.

In einem wesentlichen Teil der Statements erkenne ich jenes Geschwätz, mit dem selbst aus einer schwachen Position eine große Pose werden soll. So vieles davon ist einfach würdelos. Es lohnt nicht, derlei zu zitieren.

Na gut, da ich oft runterbete, man möge nicht boulevardesk herumsudern, ohne seine Gründe zu nennen, die sich auf eine konkrete Sachlage beziehen mögen, also etwa ein belegbares Zitat, hier stellvertretend Tassilo Wallentin: „Bei einer Nationalratswahl wäre das Erdrutschsieg“. [Quelle]

Sie erkennen die Qualität solcher Sätzchen? Ich hab schon/noch als Volksschulkind über sowas: „Hätte meine Oma einen Bart, wäre sie mein Opa.“ Das ist also „Staatsmännisch für Dummies“. Und aus!


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