12. März 2024

Leben in der Kunst XI

Nichts spricht gegen getrennte Lager. Wenn Antwortvielfalt zählt, muß es Dissens geben können. Es ist ja nicht möglich, „Wahrheit“ zu produzieren, indem man einfach Widersprüche eliminiert. Ich meine, es ist Zeit, einige Grenzlinien deutlicher zu markieren.

Die Arbeit am „Archipel Gleisdorf“ ist so weit gelungen, daß wir damit ab nun zügig nach außen gehen können. Das bedeutet im Augenblick, die Konzeptarbeit ist hinreichend gediehen, die Umsetzung schreitet voran.

Damit liegt die inhaltliche Ausrichtung in einer Konsensfassung vor. Das umfaßt die Genres Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst. Die Voluntary Arts haben wir explizit ausgeschlossen. Um die Hobby-Liga in der Kunst kümmern sich andere Leute hinreichend, dazu braucht man uns nicht.



Krusche denkt oder träumt... (Grafik: Heinz Payer)

Das hat diese kleine Debatte in letzter Zeit noch bekräftigt. Wir sollten (möglichst unaufgeregt) zur Kenntnis nehmen, daß hier getrennte Lager bestehen, die auf einiger Unvereinbarkeit beruhen. Das begann für mich jüngst mit einer etwas irrationalen Intervention des Schnösels vom Kulm, der indirekt auf meine erste Glosse zum Thema „Leben in der Kunst“ reagiert hat.

Indirekt in zweierlei Sinn. Der Oststeirer, den ich nicht kenne, adressierte seinen Einwand nicht an mich, sondern an einen meiner Facebook-Kontakte. Hat er da schon keine eigene Auffassung von Kunst vorgebracht, so blieb er bei dieser Pose.

Der Schnösel vom Kulm lieferte auf Facebook noch etliche Inputs, die aber nur darin bestanden, meine Ansichten für Unfug zu erklären. Eine eigene Auffassung von Kunst oder vom Kunstbetrieb wurde dabei nicht erkennbar..



Der Schnösel findet Belesenheit suspekt.

Immerhin ließ Herr Schnösel implizit erkennen, daß er die Hobby-Liga gegen mich zu verteidigen gedenkt. Er tat sich nach einer Weile selbst mit ein paar groben Versen als Behelfslyriker hervor. Wir sind also im weitesten Sinn Kollegen.

Da der Schnösel vom Kulm keine Person des öffentlichen Lebens ist, habe ich ihn hier anonymisiert und inzwischen zum exemplarischen Avatar umgestaltet. Wie er sich äußert und wie er agiert, wie er seine intellektullenfeindliche Grundstimmung ungeschminkt wirken läßt, so ereignet sich das in einigen Winkeln heimisches Kulturgeschehen seit Jahrzehnten. Das war freilich schon in den 1930er Jahren en vogue und kam bei uns nie aus der Mode,

Herr Schnösel ist also ein Avatar in meiner Inszenierung. Allerdings zitiere ich den realen Oststeirer korrekt, verwende diesen Originalton. Man muß man ja deshalb nicht vor den Vorhang zerren. Der vormalige Lehrer und heutige Behelfslyriker hat erkennbar politische und kulturpolitische Intentionen.



Noch was zu vermessen? (Grafik: Heinz Payer)

Was ich von ihm zu lesen bekomme. halte ich – wie oben erwähnt – für exemplarisch. Der angriffslustige Bildungsbürger, dem die Bildung zu anstrengend geworden ist. Drum bleibt ihm bloß das Geschimpfe, für konkrete Argumente reicht es nicht.

Daher beschnöselt er andere Menschen, während er selbst keine individuellen Ansichten zur Sache in den Diskurs einbringt. Es ist eine Diskurssimulation, die den Unliebsamen beschädigen soll, indem der Schnösel sich auf Argumente zur Person versteift, Argumente zur Sache schuldig bleibt. Er verkündet, statt daß er begründet.

Genau das leistet der Ex-Lehrer so idealtypisch, daß ich diese Themenlinie nun aus meiner Leiste „Kulturpolitik“ herausnehme und separat zusammenfasse. Quasi „Die Schnösel-Saga“. Ich nennen ihn ab hier höflich den Herrn Alois Schnösel. Dazu kam auch ein Beiwagerl gleichen Familiennamens, das ich Heinzi Schnösel nennen will. (Ein Mensch, der sich im Facebook momentan vor allem damit beschäftigt, Statements von Präsident Putin zu posten.)

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