3. Februar 2025

Mustang Lane


Die Frau aus Atlantis hat eine Obsession: Ford Mustang. Wenn sie sich was wünschen dürfte, müßte es eine Version von Saleen sein. Der bescheidene Hinweise, daß sie High Performance bevorzugt. Ich wäre diesem US-Monster nicht gewachsen.

Freilich gestalte ich mir meine Nischen als Erzähler entsprechend. Also hab ich in meinen Schachteln und Schubladen gekramt, um konkretes Anschauungsmaterial zur Sache hervorzuzerren, um dann im Stiegenhaus die „Mustang Lane“ aufzubauen.



Die Mustang Lane am Gielsdorfer Floriani-Platz.

Der lange Sockel, mit der Terrazzo-Platte belegt, schien mir dafür optimal, weil sich die Miniaturen an der Kante gut ausrichten ließen. Terrazzo wird übrigens schon seit der Antike gefertigt und verlegt. Den Stang gibt es erst seit 1964.

Die ersten Baumuster erscheinen mir aus heutiger Sicht wie fesche Zweitautos für die Mittelschicht-Hausfrauen der amerikanischen Suburbs. Aber das hat sich flott geändert und der Fahrzeugtyp hat eine eigene Klasse konstituiert: „Poy Cars“. Die Charakteristik: Short deck, long nose.



Hinten: Dragster, die Serienfahrzeuge zitieren, fallen in die Kategorie „Funny Car“.

Hat nicht lange gedauert, dann waren die Mustangs auch im Rennsport und in der Liga der Muscle Cars präsent. In Europa hätte man zu den Coupés gesagt: Gran Turismo. Wettergeschützter Zweisitzer mit ein wenig Stauraum. Gerade das Nötigste. Kommt dann eh in der Typenbezeichung vor. Zum Beispiel: der 1967er Shelby GT350. Na, was meinen Sie, was GT bedeutet?

Nein, ich träume nicht! Die guten Originale gehen preislich von rund 300tausend Dollar aufwärts bis zu einer halben Million. Aber ich hab eh mehr als einen. Im Maßstab 1:64. (Und einen supernen Boss in 1:84.) Wie angedeutet, die physische Anschauung macht einen Unterschied gegenüber den Bildern; auch en miniature.



Die gußeiserne Brücke über den Severn. (Foto: Mat Fascione, CC BY-SA 2.0)

Ich denke, ich werd noch ein paar solcher Themen-Gassen in meinem Treppenhaus aufstellen. Ich hab nämlich auch ein Faible für Industriedesign. Das begann im Grund mit der Gußeisenbrücke von Coalbrookdale im England des Jahres 1779.

Schließlich durchdrang das Genre alle Lebensbereiche. Da aber Autos unter anderem auch Statements im öffentlichen Raum sind, spielt Industriedesign hier eine besondere Rolle. Sie sehen, wenn ich einige Stunden mit kleinen Autos zubringe, dann handelt dieses wohlfeile Vergnügen von sehr komplexen Zusammenhängen. Aber davon demnächst mehr auf unserem Weg zur 2025er Session meiner Serie „Mythos Puch“: [Link]

+) Atlantis (Die Praxis des Kontrastes)


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