23. Februar 2025

Die Praxis des Großklapperatismus


Wir haben eine Situation! Wie viel an Klagen habe ich die letzten Wochen gehört? Was das kostet. Wie lange es dauert. Und überhaupt. Diese Sache mit der Regierungsbildung. Ich aber bin der Meinung, daß wir Demokratie nicht geschenkt bekommen. Natürlich ist das mit erhöhten Kosten verbunden. Was dachten denn Sie?



Mitten im Packeis: "Wo woar mei Postn?"

Freilich hätte auch ich mir ein Personal mit merklich mehr Kompetenz gewünscht. Aber im Gegensatz zur Tyrannei, wo ruckzuck Faktenlagen geschaffen werden können, wurde hier gerungen. Es wurden aus den Zwischenschritten des Prozesses Konsequenzen gezogen. Etliche der beteiligten Personen haben ihre Standpunkte überdacht, revidiert, und sind in neue Verhandlungen gegangen.

Ich halte das für die gute Nachricht und anerkenne, daß Demokratie nicht gratis ist. Oder um es etwas polemischer zusammenzufassen: Nachdem über etlichen Konzentrationslagern der Faschisten der zynische Satz „Arbeit macht frei“ stand, wissen wir heute: Freiheit macht Arbeit!

Ich erwarte gar nicht, daß Österreichs prominentester Großklapperatist sich dieser Meinung anschließt. Der muß jetzt erst einmal seinem Ego ein paar Krücken verpassen und beim Pfandl nachfragen, ob er seine Eier zurückkaufen kann.



Unterstellung eines strafbaren Tatbestands, um sich rauszureden?

Seine große Klappe klappert weiter durchs Land, aber das Fazit lautet: „KikaniKa no GröKaZ!“ Das klingt nach dem Namen einer speziellen Wurftechnik im asiatischen Kampfsport. Aber es ist bloß ein Akronym und lautet ausgeschrieben: „Kickl kann nicht Kanzler. Größter Kanzler aller Zeiten wird wohl nichts.“

Erinnern Sie sich noch, wie ihn seine Fanbase seinerzeit zum „Größten Innenminister Österreichs“ erklärt hatte? In „Wahl und Kampf“, meiner Notiz vom 21. Februar 2025, habe ich die Innenminister von 2008 bis heute aufgelistet, um daran zu erinnern: In den über zehn Jahren seit dem der Wellenspitze an Flüchtlingsproblemen (anno 2015) haben weder Österreich noch die EU an Legistik und Logistik wenigstens so viel verbessert, daß wir heute mit diesem Problemkomplex merklich besser zurechtkämen.



Genau! Haben wir grad gesehn.


Vor allem die ÖVP-Leute und diverse Großklapperatisten nutzen das Thema zwar immer wieder zur Wahlwerbung, doch sie sind, wie man sieht, der Aufgabe nicht gewachsen. Dem lautesten Exponenten dieses Versagens bleibt derzeit immerhin noch das Rollenfach GröTraZ: „Größten Tragöde aller Zeiten“.

Natürlich sind jetzt alle anderen schuld. Aber immerhin könnte er sich auch noch um den Job als Donald Trumps Pudel bewerben. Der Mann ist qualifiziert. Er verkündet: „Hier das Drehbuch zum größten Betrug in der österreichischen Politgeschichte…“, denn er tröstet sich mit der Unterstellung, man habe ihm den Wahlsieg gestohlen. (Hat Trump schon so gemacht.) [Fortsetzung]

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