24. März 2025
Wahlergebnisse
Die Gemeinderatswahlen 2025 haben gezeigt, daß im blauen
Lager keine Bäume in den Himmel wachsen. Der Bezirk Weiz, in
dem ich lebe, ist überaus schwarz geblieben, hat ein paar
rote Stellen. Gesamtsteirisch listet Wikipedia unter
„Stärkste Partei auf Gemeindeebene“ Schwarz vor Rot und
schließlich Grün. Blau seh ich da gar nicht.
Ich darf
also für die Gegenwart zusammenfassen: Blaue können derzeit
weder Regierung, noch Bundeskanzler, noch Bürgermeister.
(Und ich nehme an, aus blauer Sicht sind wieder einmal die
Anderen schuld.)
Ich deute das unter anderem so, daß
auf kommunaler Ebene sehr konkrete Umsetzungen gelingen
müssen, wo Aufgaben oder Probleme angegangen werden. Geht
das schief, kommen Effekte und Rückmeldungen sehr direkt in
den Gemeindestuben an.

(Quelle: Wikipedia, G0STG0D, CC BY-SA
4.0)
Da hat der Großklapperatismus, wie ich ihn etwa von
der Bundesebene her öfter zugemutet bekomme, keinen
Spielraum. Diese ganze Behauptungs-Pornographie, mit
der sich manche Spitzenkräfte der Politik hervortun,
würde – so vermute ich – Kräfte der Lokalpolitik
schnell ihr Amt kosten. In Gleisdorf wurde
Bürgermeister Christoph Stark bestätigt. Was es
dabei insgesamt wo an Verlusten und Gewinnen geben
mag, beschäftigt mich nicht weiter. Wer das
Kaffeesudlesen interessant findet, schwafelt auch
gerne vom „Wählerwillen“. Der besage ja angeblich
dies und besage jenes, dieser „Wählerwille“. So als
ob das eine Stimme wäre und nicht ein höchst
kontrastreicher, oft unberechenbarer Chor.
Lassen Sie mich annehmen, daß gerad derzeit zwei
Bedürfnisse sehr stark sind. Das nach Stabilität und
jenes, zuständige Kräfte mögen ihren Job gut machen,
also Probleme lösen. Das ist für mich nur am Rande
ideologiegesteuert.

(Quelle: ORF)
Ich hab mir in der aktuellen
Gemeinderatsitzung zum Beispiel
angehört, wie da zu einer
Beschlußfassung bezüglich Neugestaltung
des zentralen Florianiplatzes ein
semantisches Geplänkel ausbrach, in dem
es zu klären galt, wie ein konkreter
Satz im Vorschlag gemeint sei, gedeutet
werden könne. Das muß aber Platz haben.
Es bedarf vor allem sozialer
Qualitäten, um solche Dinge zu klären
und Beschlüsse auf die Reise zu bringen,
damit nicht irgendein stures Wesen den
Ablauf blockiert. Dabei sehe ich, wie
sehr es menschelt, weiß zugleich: So
sind wir eben. Ich erleb das ja allemal,
wie sehr manchmal der Egoismus regiert.
Da will jemand vor allem gehört
werden und Zustimmung erleben, egal,
worum es geht. Dort will jemand
verbergen, daß er kein Problem hat, auf
Kosten anderer zu expandieren. Hier will
wer ein altes Hühnchen mit jemandem
rupfen, das mit der aktuellen Sache
überhaupt nichts zu tun hat. Aber da
müssen jetzt alle anderen herhalten.
Banaler Krempel.

Kein blaues Wunder in der
Steiermark. (Quelle: Wikipedia)
Wenn ein Gemeinwesen dennoch
halbwegs stabil bleibt, die
Aufgaben und Probleme
angegangen werden, wenn
zwischendurch ganz gute
Lösungen gelingen, während
nebenan auch was schiefgeht,
schlechte Lösungen für Unmut
sorgen, wenn sich all das
halbwegs in einem
Fließgleichgewicht ereignet,
dann stelle ich keine
speziellen Ideologiefragen.
Ich bin froh, daß im
Rathaus Leute wirken, die
den Laden in Schuß halten.
Natürlich könnte ich eine
Liste mit Punkten
anfertigen, die
diskussionswürdig bis
problematisch sind. In
welcher Hütte ginge das
nicht, so eine Liste zu
erstellen? Da könnte man
sich alle Tage echauffieren.
Oder selber was beitragen.
Ich verwende meine Kraft
dann lieber auf die Frage,
wofür ich mich im
Gemeinwesen als zuständig
erklären mag. Was ist meine
Angelegenheit auf den zwei
Fußbreit Boden, auf denen
ich stehe? Wofür will,
eigentlich: kann ich
Verantwortung übernehmen?
+)
Politik
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