Das wurde von einem lebhaften Publikum über rund
eine Woche lang deutlich honoriert. Für mich aber
auch sehr wesentlich: der Team Spirit. Niemand hat
auf Kosten anderer expandiert oder sich auffallend
in den Vordergrund gedrängt. Alle Beteiligten haben
beigetragen, was ihnen möglich schien; und zwar über
das Einbringen von Kunstwerken hinaus.
Dabei
separat erfreulich: Wir wissen nun aus der Praxis,
wozu wir im Archipel fähig sind. Das Ergebnis war
überaus zufriedenstellend und basiert ausschließlich
auf unseren eigenen Ressourcen. Know how und
Arbeitszeit. Da war überdies kein fremdes Geld
drinnen. Da es auch bescheidene Einnahmen gab,
nämlich Spenden und Prozente an verkauften Werken,
ließ sich die ganze Session plus/minus null
bilanzieren.
Sowas schließt nicht aus,
zukünftig bei größeren Vorhaben Kofinanzierungen zu
suchen. Aber es bedeutet speziell: Ganz unabhängig
davon können wir aus eigener Kraft kontinuierlich
Programm fahren. Das hat genau diese
Kooperationsqualität als eine der wichtigsten
Bedingungen.

Team-Captain Richard Mayr (rechts)
im Austausch mit Luis Siegl aka Teglich
Alois.
Geistreiche Inputs. Keine Eifersucht. Keine
Machtspiele. Dazu kommt, daß man manchmal für ein
Problem eine smarte Lösung finden muß. Da ist der
unternehmerisch erfahrene Mayr ziemlich
einfallsreich. Es nützt ja nichts, mögliche
Barrieren zu beklagen, man muß sie einebnen.
Und wenn ich betone, daß alle Beteiligten etwas
beitragen, meint das zum Beispiel auch die
Gastfreundschaft des Ehepaares, dem dieses Anwesen
gehört. Georg und Ulli Kurtz haben uns die bestens
geeignete k.k. Poststation kostenlos zur Verfügung
gestellt.
Manches ist vor Publikum zu
erledigen, manches hinter den Kulissen. Alle greifen
zu, wo etwas zu machen ist. Unterschiedliche
Arbeitspensa gemäß den jeweiligen Kompetenzen. Dabei
ergaben sich auch Verzweigungen hin zu anderen
Archipel-Vorhaben. Etwa meine „Rollende Konferenz“
mit Marketing-Fachmann Norbert Gall, in der einige
Überlegungen zu bearbeiten sind, die später im
Archipel zur Wirkung kommen werden.

Mit Norbert Gall auf Tour: Bei
Klassikfahrzeugen kommen nicht nur Wachhunde
zum Einsatz.
Ich rede bei all dem nicht von Solidarität, denn
das ist mir ein zu unscharfer Begriff. Ich rede von
gemeinsamen Interessen, aus denen man gemeinsame
Vorhaben ableiten kann. Die verlangen, daß Leute ihr
Handwerk verstehen, sich als paktfähig erweisen, und
den selbstgewählten Platz ertragen.
Das
meint: In der Umsetzung stehen manche dann vorne im
Fokus, andere bleiben hinter den Kulissen. Wer es da
an Contenance fehlen ließe, würde das Projekt
beschädigen. Ich habe eingangs die prozeßhafte
Praxis betont. Es geht also nicht bloß um diese eine
Veranstaltung. Es geht um etwas Komplexeres,
Längerfristigeres. Da können alle ihre Momente
finden, in denen man glänzt. Es muß ja nicht
allerweil zugleich sein.
+)
Ausstellung: Tage danach+)
Rollende Konferenz