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Immanuel Kant hat zeitlebens ein eher bescheidenes Leben geführt. Allerdings erlaubte ihm sein Erfolg schließlich den Erwerb eines eigenen Hauses. Das Leben darin war streng geregelt. Nur so fühlte sich der Philosoph seinem hohen Arbeitspensum gewachsen. Kant pflegte unerbittlich gegen 22.00 Uhr nachts zu Bett zu gehen.

Worauf ihn anderntags sein Hausdiener, ein ausgedienter Soldat, um fünf Uhr morgens zu wecken hatte. Mit dem lapidaren Ruf: "Es ist Zeit!"
• Martin Krusche (Austria): Kant-Situation

Im Hause von Kant gab es an den Wänden keine Bilder. Mit einer Ausnahme. Ein Portrait von Jean-Jacques Rousseau.

Es heißt, Kant habe aus Rousseaus Werk die Anregung bezogen, die "Arroganz der Vernunft" als Gefahr im Auge zu behalten.

Im heißen Sommer von 1746 besuchte Jean Jaques Rousseau mehrmals Denis Diderot. Welcher in der Festung von Vincennes inhaftiert war. Die Regierung hatte Diderots Buch "Pensées philosophique" verboten, seine Gegner verbrannten es.

Um das Geld für die Kutsche zu sparen, ging Rousseau die acht Kilometer von Paris nach Vincennes zu Fuß.

Er pflegte unterwegs zu lesen, um sich bei seinem Fußmarsch die Zeit zu vertreiben.
• Martin Krusche (Austria): Diderot in Vincennes
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