Der kurze Sommer des Automobils / Seite 6

Diese Leiste im Internet hat zwar das Buch zum Ausgangspunkt, mit dem Matthias Marschik und ich eben die 1970er-Jahre beleuchtet haben, unsere Siebziger, aber ich möchte hier ein wenig überschaubar machen, in welchen Zusammenhängen solche Arbeit geschieht.

Wir sind die Erzähler auf einem kulturellen Feld, das von anderen Kräften generiert wird; Schrauber und Sammler, die viel einsetzen, um dieses Feld zu bespielen.

Dieser Mai hatte zum Saisonauftakt ein Grillfest der Hell Gang, einer oststeirschen Puch Maxi-Formation. Um dort anzukommen, ging es durch Passail, wo Robert Harrer ansässig ist, der in Sachen Puch Haflinger eine spezielle Runde beieinander hat.

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Robert Harrers 6x6 Haflinger

Harrer traf ich tags darauf in Weiz, als der Oldtimerclub Weizklamm seine Saison eröffnete. Dort war er mit einer fulminanten Abordnung auf dem Set. Sein sauberer Dreiachs-Haflinger wäre wohl das rare Highlight der Schau gewesen, hätte sich nicht noch kurz ein wuchtiges österreichisches Produkt zwischen die Scharen geschoben.

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Steyr XX

Bei den regionalen Treffen dominieren Youngtimers. Autos aus der Zwischenkriegszeit kommen kaum je vor, eher noch Vorkriegs-Motorräder. So war der Steyr XX ein besonderer Glückstreffer, der freilich am Gros des Publikums vorbeiging.

Doch es deutet sich schon an, daß die regionale Sammler- und Schrauber-Szene erneut zugelegt hat, daß zwischen den Youngtimer-Standards auch immer wieder besondere Raritäten auftauchen. Das wird demnach ein spannendes Jahr.

+) Hell Gang, Tober 2016
+) Oldtimerclub Weizklamm, Weiz 2016
+) Harrers Haflinger-Runde [link]

Micha Lanner, der Historie von Steyr-Daimler-Puch tief verbunden, hat mir auf Facebook den Flirt mit einem brachialen Ford Escort MK1 RS2000-R [link] launig quittiert. Ich besaß ja selbst in jungen Jahren so eine Granate, allerdings etwas entschärft, weil ein rennfertiges Original sehr viel mehr Talent verlangt, als ich aufbringen kann.

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Mein Einser-Escort sah besser aus als er sich im Betrieb anfühlte

Lanner schrieb: "Martin, das gibts heute noch zu kaufen .. siehe mein oranger Liebling .. 300 PS und 1000 kg, keine Elektronik, nicht mal ABS .. und Fahrwerk wie in den Sechzigern... -- british .."

Lassen Sie mich nicht drum herumreden. Viele Leute glauben, daß sie schnell sind. Aber 300 PS und 1.000 Kilo, keine Elektronik, da beginnt definitiv der Ernst des Lebens. Dabei halten vermutlich 80 Prozent derer, die sich für schnell halten, nicht mehr mit.

Lanner hat dann noch von Variationen erzählt: "Lotus .. ich hatte mir kurz einen Exige überlegt .. ist bei uns der selbe Händler, Morgan + Lotus, aber da kannste nur mit Kreditkarte und Zahnbürste verreisen .."

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Dafür mochte er dann einen neu gebauten Threewheeler kennenlernen. "Nur geborgt", wie er betonte. Hab ich schon erwähnt, wofür sie Lanner kennen sollten, falls Sie am Thema Steyr-Daimler-Puch AG Interesse haben? Sehen Sie selbst!

+) Zuckerfabrik 24 [link]


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22•16