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next code: crossing

„Wie spät ist es?" Diese Frage wurde heuer in mehrfachem Sinn an Kunstschaffende aus verschiedenen Ländern gerichtet. Daraus ergibt sich eine Ausstellung in Gleisdorf, die das Kunstfestival „steirischer herbstg nun zum dritten Mal in die Region bringt.

Mirjana Peitler-Selakov, leitende Kuratorin des „Medienkunstlabor" im „Kunsthaus Graz", hat dazu hauptsächlich junge Kreative eingeladen, ihre Erfahrungen und Impressionen mit dem kontrastreichen Europa der Gegenwart zu bearbeiten: „Im Projekt gehen wir davon aus, dass das Wesen der Kunst nicht in der Bedeutung der fertigen Arbeit liegt, sondern in der Interaktion, zu welcher dieses 'Kunstwerk' veranlasst. An Stelle der 'traditionellen' Ästhetik, die von Genuss und Freude des Rezipienten lebt, tritt hier eine neue Ästhetik auf. Man kann sie als 'Schnittstelle' zwischen diversen Kommunikationssystemen bezeichnen, die sich durch verschiedene 'Erfahrungen' (wie ästhetische oder soziale) ausformt."

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Screenshot aus "Goldjungen" (Videoinstallation)  von Lisa Treuttmann

Es ist das vorletzte „Kapitel" von Martin Krusches Langzeitprojekt „next code" und zugleich eine wichtige Markierung im neuen Abschnitt von „kunst ostg. Krusche hat unter dem Motto „Provinz war gestern!" eine Entwicklung eingeleitet, die der „Energie-Region Weiz-Gleisdorf" ein regionales Kunstfeld schafft, das in wichtigen Querbezügen weit über die Landesgrenzen hinausreicht. Und zwar mit dem Fokus auf Gegenwartskunst.

Im Kielwasser dieser Entwicklung entstand heuer das steiermarkweit erste LEADER-Kulturprojekt, in dessen „Labor-Bereich" jene „Bühne" errichtet wurde, auf der die Ausstellung „Wie spät ist es?" gezeigt wird. Es ist eine L-förmige Strecke durch die Innenstadt: „gleisdorf: ein L für die kunst" [link]

Dort zeigt die Crew Arbeiten und Aktionen von Raquel Friera (Spanien), Deniz Gül und der Gruppe HA ZA VU ZU (Türkei), Vito Pace (Italien), Björn Segschneider (Deutschland), Martin Krusche, Lisa Truttmann und Hannes Zebedin (Österreich).

Peitler-Selakov: „Das Verhältnis des Menschen zum Phänomen Zeit ist kulturell determiniert. Aber jede große gesellschaftliche Veränderung, wie zum Beispiel eine Revolution, ist zugleich auch eine Zeit-Revolution. Sie stellt eine neue Ordnung her. Die Grundlagen solcher neuen Ordnungen sind veränderte Zeit- und Raumvorstellungen. Es wird in der Ausstellung thematisiert, wie diese neuen Zeitmodelle das Leben und Empfinden von Menschen beeinflussen, die kulturell durch andere Zeitwahrnehmungen geprägt sind."

„Wie spät ist es?"
Ausstellung mit Arbeiten von:
Raquel Friera, HA ZA VU ZU, Martin Krusche, Vito Pace, Björn Segschneider, Lisa Truttmann und Hannes Zebedin
Im Rahmen von „next code: crossing" (Dauer: 3. bis 18. Oktober 2009)
Ein Beitrag zum Festival „steirischer herbst"
Das Ausstellungsgebiet: [link]

Eröffnung
Samstag, 3. Oktober 2009, 17.00 Uhr
Rathaus Gleisdorf
[flyer]

[The Booklet] [notes]


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40•09