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Statement
Von Martin Krusche

In Büchern versinken, auf der Strecke gehen, Filme betrachten, Debatten führen, einer langen Erzählung nachhängen ... Als ich vor rund drei Jahrzehnten dazu aufgebrochen bin, war ich vor allem Autor, machte im Umfeld des Blues einige Abstecher in die Musikwelt, bereiste schließlich den „Cyberspace“ als einer der frühen Wegbereiter der Netzkultur-Szene Österreichs, kehrte daraus mit klaren Intentionen in den „Real-Raum“ zurück, um da nun in jenem Kräftspiel aufzugehen, das Europa während der letzten 500 Jahre bewegt hat.

Nicht um von Westen nach Osten zu gelangen, oder umgekehrt, nicht um fixe Positionen zu suchen. Ich hab auf meiner bisherigen Strecke erfahren: Das „in between“ ist keine bestimmte Stelle, schon gar nicht zwischen zwei Stühlen. Es ist eher ein angemessener Zustand für einen Künstler, sich den vielfältigen Einflüssen zu öffnen. Ein Geflecht von Relationen, in denen verschiedene Gravitationsfelder Wirkung entfalten.

Zu solchen Wirkungen gehören die Werke anderer Kunstschaffender. Aktuell hab ich Momente in Arbeiten von Ingmar Bergmann, Takeshi Kitano, Akira Kurosawa und Ridley Scott aufgegriffen, sie mit eigenen Textfragmenten und Bildern verwoben, während ich gerade beginne, manche meiner Arbeiten in den physischen Raum zu erweitern.

Wasser, Holz und Glas sind Stoffe, die mich dabei beschäftigen ... vor dem Hintergund eines Legendengewebes, das ich an drei Begriffen festgemacht sehe: Erinnerung, Wahrheit und Vision; englischsprachig im Akronym MTV verfangen: Memory, Vision, Truth. [link]

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