Log #19 Graphic Novelist Jörg Vogeltanz und Kuratorin Mirjana Selakov haben
sich über das visuelle Konzept des kommenden Booklets verständigt.
Nach einem blutenden Herzen wurde es auf dem Cover diese
Rose, in der man ein Herz entdecken kann. Der Innenteil wird demnächst auch im Web
verfügbar sein.
Cut!
Historiker Robert Hausmann wir einen der einführenden
Vorträge halten und so eine Station des Projektes im Juni realisieren. [Schedule] In einem ausführlichen
Gespräch hat sich überdies gezeigt, daß er auch zum Thema "Geschwindigkeit"
(das für kommendes Jahr zur Debatte steht) einige faszinierende Aspekte beleuchten kann.
Es sollen ja heuer schon Vorbereitungen getroffen werden,
2008 diesen Modus des Jahresthemas für die Kreativen des Raumes Gleisdorf breiter nutzbar
zu machen.
Inzwischen gedeiht
auch die Station, mit der das Projekt nach Liechtenstein verzweigt wird. Nebenstehend eine
Vorschau auf die Arbeit des Österreichers Martin Hofbauer. Der Teil "next code: in
between" führt mit seinen Beiträgen vom Norden Europas (Kopenhagen) über Graz nach
Beograd, Istanbul und Teheran.
Dabei gehen wir weiter in der Nutzung eines sehr flexiblen,
mobilen Präsentationssystems der Beiträge. Mit dieses System werden wir die Station in
Liechtenstein kommenden Dezember auch nach Gleisdorf verzweigen, um das Projektjahr
abzuschließen.
Cut!
Ich hatte nun Gelegenheit zu einer berührenden Begegenung.
Dzevad Karahasan ist der bedeutendste bosnische Autor der Gegenwart. Er mußte seinerzeit
Sarajevo verlassen, weil serbische Kräfte im Sezessionskrieg begonnen hatten, die
bosnische Intelligenz systematisch auszurotten. Zugleich hat er mir lachend gesagt:
>>Die ganze Zeit des Krieg auf dem Balkan habe ich
in Belgrad viel mehr Freunde gehabt als Milosevic.<< |
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Ich habe diese Gelegenheit natürlich genutzt, um ihn
zu seiner Meinung über diesen "Kulturraum" zwischen Wien und Istanbul zu
befragen. Karahasan ist mit der abendländischen Philosophie bestens vertraut, ist
außerdem ein Verehrer des Nobelpreisträgers Ivo Andric, von dem wesentliche
Schilderungen dieses kulturellen Spannungsfeldes stammen.
[Darf man annehmen, 500 Jahre, Istanbul -- Wien normative
Instanzen, permanent Bewegung durch diese Region.]
So ist es. Aber hoch angesehene Beamte, Generäle, sehr
mächtige Mitspieler dieser beiden Völker kamen auch vom Balkan.
[Die Osmanen waren da offener als die Habsburger.]
Viel offener.
[Da konnte auch ein Fremder Karriere machen.]
Und zwar eine großartige Karriere. Der wichtigste und einflußreichste Großwesir des
Osmanenreiches war Mehmed Pascha Sokolovic, der aus Bosnien kam. Hauptsache, und es freut
mich sehr, daß du die Achse Istanbul -- Wien erwähnt hast ...
[Wien -- Beograd -- Istanbul halte ich für das Rückgrat
des heutige Europas.]
Ich auch. Auf jeden Fall Mitteleuropas. Ohne weiteres. Aber was ich betonen will, zwischen
Wien und Istanbul herrschte lange Zeit eine aufrichtige Feindschaft. Aber es fand auch
ständig, stets ein wichtiger Austausch kultureller Einflüsse statt, der Ansichten und
Meinungen.<<
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