Log #102

Andreas Turk ist einer der Geschäftsführer von „ingenos“, einem großen Ingenieursbüro mit sehr vielfältigen Kompetenzen. Dazu gehört auch der Betrieb eines speziellen Standortes am südlichen Rand von Gleisdorf.

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Ein interessantes Geschäftsmodell, bei dem man sich zwar in die Betreibergesellschaft des gesamten Anwesens einkaufen kann, nicht aber einen bestimmten Teil des „business park“ übernehmen. Ich führe gelegentlich mit Turk Debatten über Stadtentwicklung und Raumplanung, aber auch über kulturelle Fragen. Nun werden wir vermutlich ein paar gemeinsame Schritte setzen können, um regionale Fragen zum städtischen Leben zu behandeln.

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Das korrespondiert auch mit einem aktuellen Plauderstündchen, bei dem mir der Weizer Künstler Walter Kratner gegenüber saß. Dem ging voraus, daß ich im Rahmen der „Langen Einkaufsnacht“ von Gleisdorfer Kaufleuten ein Schaufenster bespielt habe.

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Es war die Abschluß-Session zu „next code: exit“. Ein quasi halböffentliches Plauderstündchen. Ich habe diese Situation als ein Motiv aufgegriffen, das sich für ein Thematisieren der Frage nach dem „Mangels an Redlichkeit“ in unserer Gesellschaft nutzen läßt. Das fiel im Rahmen eines „round table“ der „Solidarregion Weiz“ an.

Anlaß dazu war die aktuelle Weltwirtschaftskrise, ausgelöst durch eine Serie von Banken-Krachs und ähnliche Vorfälle. In diesem Zusammenhang wurde mir in Weiz zwar konzediert, daß wir in unserem Land einen auffallenden Mangel an Redlichkeit feststellen müssen. Doch dem konkret nachzugehen wurde – zu meiner Überraschung – als nicht gar so vordringlich eingestuft.

Kratner meinte lächelnd, daß eben diese Fragestellung vielleicht so manchen in der Runde etwas zu brisant sein könnte. Egal. Ich hab mit ihm die Idee diskutiert, durch eine Reihe von „Sitzungen“ in Gleisdorfer Schaufenstern diesem Thema nachzugehen. Er wird dabei mitziehen.

Franz Wolfmayr, Präsident der EASPD ("European Association of Service Providers for Persons with Disabilities"), steht mir ebenfalls für so eine Session zur Verfügung. Wir werden das also auf die Art in den öffentlichen Diskurs tragen. [link]

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Erwartungen, Vorstellungen, dann aber auch der eine oder andere „Realitätsschock“. Von solchen Momenten handelte die Vernissage mit Arbeiten kosovarischer Maler, sowie eine „Künstlerbegegnung“ am Tag danach.

Das Kosovo war eine der brisantesten Zonen des jugoslawischen Sezessionskrieges. Die multiethnisch bewohnte Region hat eine albanische Mehrheit und mehrere ethnische Minderheiten. Die härtesten Konfrontationen ereigneten sich historisch und aktuell zwischen albanischen und serbischen Bevölkerungsteilen des Kosovo.

Seit wenigen Wochen besteht formell die „Republik Kosovo“. Die Ausstellung in Gleisdorf soll demnach (auch) einem Kennenlernen des neuen Staates gewidmet sein; auf jedem Fall einigen Schritten dazu. Es war bemerkenswert zu sehen, daß die Gäste aus dem Kosovo (samt der offiziellen Funktionäre) darin allerdings zu auffallend tendenziösen Positionen neigen. Das kann vielleicht kaum anders sein. Ich vermag das nicht zu beurteilen. Aber DIALOG müßte mutmaßlich später und an anderer Position etwas anders beginnen. [Fortsetzung]


resethome
47•08