log #123: next code Was meine "art under net conditions" ausmacht,
löst sich auf weiten Strecken ganz wesentlich über die völlig verschieden angelegten
Stränge von Ereignissen und Vorhaben ein, die ich laufend mit einander verflechte.
Das bescheidene Problem dabei: Ich verliere
inzwischen ab und zu völlig den Überblick. (Damit kann es meinem Publikum nicht anders
gehen.) Also beginnt hier eine kleine Verschiebung
auf meinem kulturellen Terrain im Web, genauer: Eine Fokussierung. Ich werde in diesem
Bereich von "next code" meherere Projekt- Logs zusammenfassen. |
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Dieses Foto stammt übrigens
von der 2.
LEADER-Kulturkonferenz in Deutschlandsberg. Sandra Kocuvan (von der Kulturabteilung
des Landes) hatte sich meine Kamera geschnappt und unter dem Motto "Das Imperium
schlägt zurück!" den Spieß umgedreht. (Es stimmt schon, wer über die Bildwelten
verfügt, definiert Situationen. Sonst bin es ja immer ich, der die Sessions
fotografiert.)
Das Bildformat ist übrigens eine Reminiszenz.
Dieses Maß von 250 x 188 Pixel war am Beginn meiner Webaktivitäten die bevorzugte Wahl,
um die Bilder weitgehend unter 12 Kilobyte Dateigröße zu halten. Die Ladezeiten sind
durch niedere Übertargungsraten der Modems ziemlich üppig gewesen. Heute sind die
Computer x-mal so schnell, doch im Web hat es keine solche Progression gegeben. Ich
versuche die Dateigrößen der Bilder beim Zweifachen, maximal Dreifachen zu halten, was
im Bildmaß 400 x 300 Pixel gut machbar ist, damit das Laden der einzelnen Seiten via
Breitband nicht ewig dauert.
Aber warum hier ein Getratsche über
Bildformate? Kleiner Hinweis auf das Thema MEDIENKOMPETENZ. Es hapert dabei unter uns
hinten und vorne, was unter anderem verhindert, Standortnachteile zügig ausgleichen zu
können, was jedoch durch kompetente Medienanwendungen sehr gut gelingen könnte.
Apropos Medienkompetenz. "Hacking for
Freedom" ist natürlich für Fortgeschrittene. Hier Dorian Santner, ein
eindeutig Fortgeschrittener, der im "MedienKunstLabor" einige Sessions über
die Bühne gebracht hat. (Ich halte es mit den Krokers: "Hacking the Future"
scheint mir machbar.)
All das bleibt für uns im Blickfeld. Ein
Vexierspielt im Hinwegblicken über das antiquierte Denkmodell "Zentrum --
Provinz". Ich bin übrigens als Chronist für das "MKL" tätig. Dieses
"Journal" wird nicht hier eingereiht, sondern bleibt an seiner Stelle
im Web: [link]
Mich beschäftigt freilich nicht nur die
Gegewartskunst, sondern auch das Umfeld, in dem sie Platz greift. Das legt
Querverbindungen zur Alltagskultur nahe. Es hat sich herumgesprochen: Das Automobil und
seine Bedingungen, auch seine Konsequenzen, all das beschäftigt mich auf spezielle Art.
Dadurch ergeben sich interessante Begegnungen.
Wie etwa mit Michael Toson, einem Mitarbeiter von Magna Steyr, der in seiner Freizeit
Ausschneidebogen entwirft, mit denen man rare Autos basteln kann: [link] Eine andere Arbeit
von Toson ist in mein Büchlein über die Geschichte der Spielzeugautos eingegangen: [link]
Ich treibe mich folglich auch an trivialeren
Orten als denen der Kunstvermittlung herum. Wie hier, in der Halle von Jungunternehmer
Stefan Greimel (rechts), dem in seiner wohnlichen Ecke gerade Roman Hold mit einer
modifizierten Harley Davidson um die Ohren fährt.
Hold, Zuchtmeister der thermodynamischen
Hölle in Hochleistungsmotoren, ist meine Querverbindung zu einer subkulturellen Nische,
wo eine der bedeutendsten Tattoo-Conventions des Kontinents über die Bühne geht ... hier
in der Oststeiermark: [link]
Bei dieser Veranstaltung erzählen wir uns Mythen, rühren an älteren Stoffen, schrauben
an der Zukunft herum. (Siehe dazu auch Eintrag
#94 in diesem Log!)
Aber dann führt eine andere Themenlinie auf
ein Feld in völligem Kontrast zum vorherigen. Fery Berger hat für den Weizberg eine
große Veranstaltung in Gang gebracht, die unter dem Titel "Weg der Hoffnung" intensive
inhaltliche Arbeit und öffentliche Diskurse zum Stand der Dinge bringt. Ich denke, es ist
in unserer Region noch weitgehend unbeachtet, wie brisant diese Themenstellung
ist: "Angst vor Freiheit".
Übrigens: Künstler Markus Wilfling, hier mit
Kunsthistorikerin Mirjana Selakov, war letztes Jahr in unserem Projekt für das Festival
"steirischer herbst" mit von der Partie: [link].
Wir haben heuer wieder eine Kooperation mit
dem "herbst" erreicht und können dadurch unsere Trilogie im gewünschten Rahmen
abschließen: [link] Ich
denke, so ergibt sich hier ein passabler Eindruck, welcher Themenbogen in welchem
vielfältigem Bezugssystem uns für die Arbeit offen steht. |
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In Kürze führt das alles auch
zum regionalen Festival "auf.draht", zu dem ich mit Kratner und Selakov einen Beitrag
unter dem Titel "next code: break"
erarbeite. Parallel zu all dem bemüht sich "Das Quartett",
im LEADER-Kontext neue kulturopolitische Optionen umzusetzen.
[next
code]
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