log #162: next code Es gibt Tage, wo mir eine "Komplexitätskrise" zu
schaffen macht. Dann geht's meistens wieder recht flott weiter. Meine Option einer "art
under net conditions" führt eben manchmal zu sehr verzweigten Momenten. Unsere Herbstgeschichte
ist nun wasserdicht:
steirischer herbst 24/09 - 18/10/2009 All
the Same -- Was gilt, wenn alles gleich und gültig ist? Wir erleben das Paradox täglich: |
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Einerseits leben wir in einer
Gesellschaft, deren Verfassung die Gleichheit des Menschen garantiert. Andererseits wissen
wir, dass selbst in hoch industrialisierten Ländern von Chancengleichheit keine Rede sein
kann.
Im Gegenteil, auf vielfältige Weise wird es unteren
Gesellschaftsschichten immer schwerer, soziale Grenzen zu überwinden. Das
Gleichheitsgebot wird so zu einem immer weiter entfernten Ziel. Unter dem Leitmotiv
"All the Same" spielt der steirische herbst 2009 mit dem Begriff
"gleichgültig" in allen Bedeutungen -- von der Gleichgültigkeit als
Desinteresse bis hin zur Gleichberechtigung als Utopie und Alltagsforderung ...
[next code: crossing]
Inzwischen ist die heurige NCC in einem konkreten
Vorbereitungsstadium. Ich gehe daran, diese Convention heuer erstmals nach Gleisdorf zu
verzweigen. Im Jahr 2007 hatten wir mit "next code: coffee" [link] die reale soziale Begegnung ins
Zentrum unseres Beitrags gerückt.
Heuer möchte ich Medientheorie und
Medienkritik betonen. Es scheint ja so zu sein, daß sich immer mehr Menschen dem
Medien-Mainstream ergeben und überhaupt nicht mehr gerüstet sind, das Geschehen zu
reflektieren.
Apropos reflektieren! Es kursieren über KUNST
die erstaunlichsten Ansichten; auch unter vielen Kunstschaffenden. Darin bleibt dann auch
eher unklar, was mit Gegenwartskunst gemeint sein kann und warum dafür ein
(soziokulturelles) Engagement erfolgen sollte. Ich hab daher begonnen,
Eine virtuelle Handbibliothek [link]
im "Labor" von "kunst
O.ST" einzurichten. Auf der Basis des allgemeinen Standes der Debatten darüber,
was Kunst sei, sollte in der Region die Möglichkeit entstehen, kulturpolitische
Grundlagen zu erarbeiten, die den Begriff wert sind. Damit korrespondiert übrigens auch
das wachsende Angebot an Video-Miniaturen und Sound-Dateien von
official bootleg [link]
Damit möchte ich in der Region ein
kulturelles Terrain markiert wissen, auf dem die Behauptung "Provinz war
gestern!" als eingelöst betrachtet werden darf. Diese Vorstellung ließ sich
auch in Gremien tragen, wo bisher eigentlich agrarische Fragen und "Entwicklung
im ländlichen Raum" in einem ganz anderen Sinn vorrangig waren.
Diese Verknüpfung ist eine
kuriose Herausforderung; für alle Beteiligten, wie sich zeigt. Genau dieser Zusammenhang
legt es ebenso nahe, sich mit dem zunehmenden Erwerb von Kompetenzen zu befassen, wie sie
regional im Kunstkontext auf jeden fall NICHT Standard sind und als selbstverständlich
gelten.
Dazu gehört inzwischen auch, was ich "kulturelles
Streetwork" nenne. In ironischer Anspielung auf die "Salonkultur"
verflossener Zeiten nenne ich es "Kultursalon"; was bedeutet: Sofa auf die
Straße, Präsenz zeigen, mit den Leuten reden ... Den nächsten
"Kultursalon"
realisieren wir Ende Juli im Rahmen des Gleisdorfer "TIP-Kirta": [link]
Auf dieser Seite sollte deutlich werden, wie
die "Labor-Konzepte" in Wechselwirkung kommen sollen. Lokales und regionales
Kunstgeschehen, gestützt auf eine wachsende Kenntnis des "Kernthemas
Gegenwartskunst" ist gelegentlich auch mit dem internationalen Kunstgeschehen
(Beispiel: "steirischer herbst") verknüpft.
Netzkultur und "Telepräsenz"
suspendieren dabei keinesfalls reale soziale Begegnung. Aber auf wachsende
Medienkompetenzen wird großer Wert gelegt; vor allem auch, um selbst über
Medienanwendungen Öffentlichkeit herstellen zu können. [Fortsetzung]
[next
code]
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