log #169: next code

Ich denke, ich werde den Programmschwerpunkt "next code" heuer auslaufen lassen und für kommendes Jahr einen neuen Themenschwerpunkt erarbeiten.

Was vor Jahren mit "the long distance howl" [link] begonnen hat, diese "Große Erzählung", werde ich freilich als "work in progress" weiterführen. Und immer noch steht diese Region, die ich als "meine Bühne" verstehe, auf der etwas Bestimmtes geschieht, sich ereignet, im Zentrum des Geschehens.

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Wie im "Versteckten Theater", das Augusto Boal [link] entwickelt hat, gibt es in diesem Prozeß immer ein Stück an Erdachtem, Inszeniertem, Herbeigeführtem, das in's Alltagsleben der hiesigen Menschen implementiert wird. Rund um solche Momente entfalten sich dann Ereignisketten, tun viele Menschen das Ihre, ohne mich darum zu fragen, geht allerhand an Entwicklungen in Richtungen, die ich nicht vorhersehen kann.

Ich mag das (oben gezeigte) Motiv sehr, mit dem manche Stellen meines Terrains im Web markiert sind: Dieses Gehen entlang der Schienennetze in der Region hat konstituierende Bedeutung für das ganze Projekt. Es findet sich hier in den "Landkarten der Bedeutungen" wieder, die im Web noch so unvollständig sind, weil mir die Geschehnisse oft davonrennen: [MAP]

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Im Jahr 2004 stand eine ganz pragmatische Überlegung am Beginn dieser Abläufe, als der serbische Künstler Mihael Milunovic aus Paris zu Besuch kam. Fazit: "Zivilisation ist nicht mehr als eine Inszenierung am Rande der Bahnstrecke zwischen Paris und Wien." [Quelle]

Wesentliche Grundlagen zur kommenden Arbeit hatte ich schon davor -- 2003 -- durch "Die verschwundene Galerie" [link] erarbeitet. (Siehe das Blatt: "History"!) Damit waren wichtige Elemente geklärt:
+) Das konzentrierte Tun, auch abgewandt von jeglichem Publikum.
+) Die reale soziale Begegnung in der Region, in meiner engeren Umgebung.
+) Die Verknüpfung mit den Potenzialen internationaler Kunstschaffender.

Für mich ist damals mehr als klar gewesen: "Provinz war gestern!" und Herkunft ist keine vorrangige Kategorie, aber ANWESENHEIT hat hohen Rang, reale soziale Begegnung ist wichtig.

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Im Jahr 2005 waren einige Schritte für "next code" im Raum Gleisdorf realisiert: [link] Bald darauf, 2006, habe ich den "CyberTrail" als aktuellen Abschnitt auf einer Reise in die Metropole Istanbul zu "next code" transformiert: [link]

Inzwischen ist ein kleines Koordinatensystem erwachsen, innerhalb dessen sich auch ein paar Arbeitsbereiche gefestigt haben, die kulturpolitische Relevanz zeigen. Die aktuelle Übersicht dieses Teiles befindet sich: HIER.

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Ich hab in diesen Jahre allerhand (teils) recht kuriose Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel, daß auffallend viele Kunstschaffende ruckzuck meine Nähe suchten, solange sie vermuteten, dadurch kämen sie mit ihrer Arbeit flott in einen internationalen Kunstkontext.

Ich meinte: "Prinzipiell gerne, aber es ist mit erheblicher Mehrarbeit verbunden. Es muß künstlerische viel vorangehen, es muß aber auch administrativ und kulturpolitisch intensiv gearbeitet werden, um diese Dinge jenseits von Graz forcieren zu können."

Ich staune heute noch, wie massiv dann folgende Absetzbewegungen waren und wer alles sich nicht mehr exponieren wollte, außer es wäre ein gemachtes Bett bereit gestanden. [Fortsetzung]

[next code]


coreresethome
31•09