log #199: kunst ost

Es waren nicht Kunstschaffende, mit denen ich vor Jahren erstmals debattierte, welche Aspekte zur Sprache kommen könnten, wenn KULTURPOLITIK als zukunftsorientierte Option des Gestaltens verstanden würde; nicht bloß an einem Ort, sondern in einer Region. Den Architekten Andreas Mayer findet man im Eintrag #1 dieses Projekt-Logbuches aus dem Jahre 2005, wie ich eben sah: Im gleichen Gleisdorfer Café, wie diese Tage.

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Das Blatt #28 verweist dann auf das Thema und EU-Programm LEADER. Damals war es das "Hügelland östlich von Graz", eine Region, die nahe an Gleisdorf heranreicht. (Die "Energie-Region Weiz-Gleisdorf" gab es zu der Zeit noch nicht.)

Mayer begleitet mehrere große LEADER-Projekte, also berate ich mich wiederkehrend mit ihm über Fragen der Gefüge, Möglichkeiten und Hemmnisse in so komplexen Abläufen. Zugleich ist er jemand, dem zur Sache der Kunst nichts erklärt werden muß.

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Mein jüngstes Treffen mit Mayer bezog sich einerseits auf ein Kunstprojekt in der Gemeinde Labuch (Siehe Krusches Log #1482!), andrerseits auf eine Reihe pragmatischer Fragen, denn es ist ja keineswegs so, daß GEGENWARTSKUNST im ländlichen Raum ein einigermaßen gesichertes Thema wäre; auch wenn es dazu konkrete Projekte gibt.

Das Foto oben zeigt "kunst ost"-Exponentin Christa Ecker-Eeckhofen und den Weizer Kulturreferenten Christian Faul bei der Eröffnung in Labuch, wo ein Hochwasser- Rückstaubecken der Anlaß für eine Arbeit des Künstlers Markus Wilfling war.

Mit Andreas Mayer diskutiere ich zur Zeit einige Fragen, welche sich stellenweise mit jenen überschneiden, die ich mit Annabella Dietz erörtere. Dietz ist die Besitzerin von Schloß Hainfeld nahe Feldbach. (Siehe dazu den Eintrag #93!) Dieses Schloß war einst ein Wohnsitz des Diplomaten, Orientalisten und Autors Josef von Hammer-Purgstall.

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Bei unserem aktuellen Gespräch ging es um folgenden Schwerpunkt: Was stünde zur Debatte, wenn Kulturpolitik nicht auf das Moderieren von persönlichen Künstlerinteressen beschränkt bliebe, zuzüglich das Bearbeiten von lokalen Vereins-Anliegen und Begleiten von einzelnen Veranstaltungen?

Wenn Kulturpolitik als das Gestalten kultureller Entwicklungen verstanden würde, komplementär zu den individuellen Anstrengungen einzelner Kulturschaffender, dann müßte sie selbstverständlich auch REGIONALE Dimensionen gewinnen, sich über Ortsgrenzen hinaus entwickeln.

Damit haben wir alle hier noch keine praktischen Erfahrungen. Die "regionale 08", in der das Schloss Hainfeld einen Angelpunkt darstellte, war ein Ansatz zu solchen Erfahrungen. Der junge LEADER-Kulturschwerpunkt ist es auch.

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Ich habe früher schon gelegentlich das Thema einer "symbolischen Spange durch die Region" im Kulturbereich vorgebracht. (Siehe etwa Log #61 von 2008!) Der Ansatz dafür scheint nun neu gegeben. Durch ein mehrjährig angelegtes kulturelles Vorhaben, dessen REGIONALER Bezugsrahmen im Kern über zwei "Strecken" realisiert wird:

Weiz - Gleisdorf
Gleisdorf - Hainfeld

Der Bereich Weiz - Gleisdorf ist zur Zeit auf Ebene der Bürgermeister und des Landes Steiermark in Arbeit, um dazu einige Entscheidungen herbeizuführen. Zum Bereich Gleisdorf - Hainfeld besteht nun erst einmal Grundkonsens zwischen Annabella Dietz und mir, außerdem hat Andreas Mayer Interesse am Thema betont.

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Wären noch zwei Herren zu erwähnen, mit denen ich eben ein Arbeitsgespräch im Grazer "Rechbauer-Kino" hatte. Heimo Sver (links) und Mario Schwarzl, Exponenten des Vereins "McGuffin", sind nicht nur profunde Kenner der Filmgeschichte, also mit rund einem Jahrhundert Kino bestens vertraut. Sie haben auch die nötige Erfahrung und die unverzichtbaren Kontakte zu Verleihern, auf daß wir das Thema "Wanderkino" einen Schritt voran bringen können. [Fortsetzung]

[kunst ost]


coreresethome
43•09