log #404: wortschatz

Eine Ereignisebene ist der Literaturwettbewerb „Wortschatz", den Werner Sonnleitner initiiert hat. Ein Ereignis unter der Patronanz von Schauspieler Peter Simonischek, mitgetragen von Schauspielerin Brigitte Karner und Publizist Frido Hütter.

Eine andere Ebene ist jene Entwicklungs- und Vernetzungsarbeit im Sinne eigenständiger Regionalentwicklung, auf die sich Sonnleitner und die Malerin Michaela Knittelfelder-Lang mit uns eingelassen haben.

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WERNER SONNLEITNER

Der Literaturwettbewerb fand erstmals 2010 statt, erlebte heuer eine neue Blüte, die auch von einer ansehnlichen Buchpublikation handelt, soll 2014 das nächste Mal über die Bühne gehen. Das Vernetzungsprojekt ist dazu komplementär angeordnet und soll die kulturelle Kraft dieses Gesamtvorhabens kontinuierlicher zur Wirkung bringen.

Das bedeutet auch, die Oststeiermark hat kulturell einen Literaturschwerpunkt von erheblichem Potential, der in Markt Hartmannsdorf verankert ist.

Das kann seinerseits komplementär zu jenem Gleisdorfer Schwerpunkt wirken, welcher mit dem Symposion „basis-kunst" einerseits bildender Kunst gewidmet ist, andrerseits generell den Fragen nach Gegenwartskunst. Siehe: [link]

Stichwort Gegenwartskunst. Die ist ja nur ein Aspekt kulturpolitischer und regionaler Entwicklungen. Der Literaturwettbewerb „Wortschatz" ist gerade in der heurigen Version ein gut nachvollziehbarer Beleg dafür, daß in regionaler Praxis keine scharfe Genre- Grenze im Sinne wechselseitiger Abgrenzung zu anderen Bereichen nötig ist.

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FRIDO HÜTTER, BRIGITTE KARNER UND PETER SIMONISCHEK

Damit meine ich, daß zwar Gegenwartskunst und Voluntary Arts unterscheidbare und daher unterschiedliche Genres sind, sie können aber in regionaler Kulturpraxis nicht gegeneinander aufgestellt werden. (Überdies ist es ja eine ganz andere Frage, was sich auf dem professionellen Kunstfeld bewähren könnte.)

Der Literaturwettbewerb schafft einen Rahmen für Kernkompetenzen, die sich Kunstschaffende und Voluntaries teilen. Er ist Anlaß, das Genre Literatur zu betonen, das gegenwärtig zwar sicher keine bedrohte, aber eine bedrängte Gattung ist.

Ich hab in „Reflexionsvermögen und Ausdruckskraft" [link] schon skizziert, welch eminente Bedeutung ein verfeinertes Sprachvermögen für unser Denkvermögen hat. Das ist nicht allein ein wesentliches Kräftespiel, um unsere individuellen Möglichkeiten zu erweitern.

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MICHAELA KNITTELFELDER-LANG UND WERNER SONNLEITNER

Das handelt noch von einer anderen Seite der gleichen Medaille. In „Den richtigen Dreh finden" [link] betone ich die Bedeutung von „Handfertigkeit" für die Entfaltung unserer kognitiven Potentiale.

Was nun beide Bereiche verknüpft, die symbolische Ebene der Sprache und die physische Ebene der Handfertigkeit, liegt zum Beispiel in diesem Aspekt: „Information wird erst zu Wissen, wenn ein Mensch Zusammenhänge herstellt und Schlüsse zieht."

Damit sollte im Ansatz deutlich geworden sein, warum diese Kooperation besteht und warum wir schon eine Weile daran arbeiten, derlei regionale Entwicklungen zu verknüpfen, wechselseitig zu verstärken. Die Notwendigkeit des Geschicks für praktische Problemlösungen, für Alltagsbewältigung muß nicht betont werden.

Daß wir dazu jedoch auch unsere Qualitäten im symbolischen Bereich erweitern müssen, ist vielen Menschen nicht gar so klar. Genau das ist aber ein Reich von Kunst und Kultur.

In der Kooperation von „Kultur Markt Hartmannsdorf" und „kunst ost" soll demnach ausgelotet werden, wie sich diese Anforderung auf regionale Lebenspraxis umlegen läßt.

[wortschatz] [smart setting]


coreresethome
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