log #490: kunstsymposion

So kann es auch kommen. Ewald Ulrich holt die Kochplatte aus dem Schrank. Durchaus stimmig. Was heute seine Unternehmenszentrale ist, war einst ein Gasthaus. Wir brüten über aktuellen Aufgaben zum Teilaspekt "Der Geist in der Maschine", bleiben dabei auf ein sehr leibliches Bezugssystem gestützt..

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Wir hatten zu debattieren, welche "Interaktionsensembles" das Maschinchen verpaßt bekommen soll, an dem wir im Team arbeiten. Unser "Fiat Lux" [link] möge ja in einem überschaubaren Handlungsrahmen eigenständig mit Menschen interagieren.

Dazu bekommt die Maschine eine Sound-Bibliothek verpaßt, überdies einen Vorrat visueller Elemente und eine Anweisungsliste bezüglich ihrer möglichen Zustandsänderungen. Das ist eines der Projekte im Rahmen des heurigen Gleisdorfer Kunstsymposions.

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Dabei zeichnet sich etwa ein Kanarienvogel-Modus ab, ein Taktschwein-Modus, ein Klassiker-Modus. Für den Klassiker habe ich eben mit Thomas Ludwig und seinem renntauglichen Steyr-Puch 650 TR2 [link] ein paar Runden gezogen, um den Fahrzeug-Sound zu digitalisieren. Eigentlich müßte das in diesem Fall ungeschminkt Fahrzeuglärm heißen.

Dieser handliche Jagdflieger ist eine Art rasender Resonanzraum aus grauem Blech. Wir haben bei diesem Teilprojekt auch zwei Industriedesigner im Boot, die unserem Maschinchen eine sehr eigenwillige Form geben werden. Stichwort Design! Karl Stocker hat sich ja fürs Kunstsymposion mit einem Vortrag über die Geschichte des Designs angesagt; siehe dazu auch: "Eine Epoche begreifen": [link]

Für diese Session ließ sich Apotheker Richard Mayr erneut als Gastgeber gewinnen. Wir hatten in seinem Haus ja schon einige Stationen; unter anderem auch mit Karl Kaser, der einst, gemeinsam mit Karl Stocker, eine Geschichte des bäuerlichen Lebens in der Oststeiermark verfaßt hat; siehe: [link]

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Mayr, stets unterwegs und ein exzellenter Fotograf, machte mir mir eine kleine virtuelle Wanderung durch Frank Gehry's Guggenheim-Museum in Bilbao. Radikale Formen in der Bewältigung des Raumes. Überlappungen von Kunst und Design in diesen ewig offenen Grenzbereichen, wo teilweise aus den gleichen Quellen geschöpft wird.

Warum soll man das alles wissen? Es ist das symbolische Denken, das uns von anderen Primaten unterscheidet. Wir Menschen können über Dinge nachdenken, die nicht da sind, sprechen über Angelegenheiten, die jenseits trivialer Nützlichkeit in den Dingen liegen mögen.

Das muß im Alltag bewältigt werden, das hat aber in der Befassung mit Kunst seine besondere Kraft, um ästhetische Erfahrungen zu fördern; Wahrnehmungserfahrungen.

Da sind wir also ansatzlos tief in einigen unserer Themen. Ähnliche Zusammenhänge, aber andere Medien und Materialien bestimmten das Reich von Herbert Walser; auf dem unteren Foto rechts neben Altmeister Fredi Thaler. Er ist Leiter des Berufsausbildungs- Zentrums bei der Magna Steyr Fahrzeugtechnik.

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Dort wird gerade die Plattform für jenes Unikat bearbeitet, das Thaler gemeinsam mit Manfred Haslinger baut und das wir im Herbst zeigen können, die "Weingartmann- Replika": [link]

So rundet sich der Praxis-Teil zur gesamten Themenstellung "Die Ehre des Handwerks, das Gewischt der Kunst, der Geist in der Maschine" im heurigen Abschnitt "The Track: Pop": [link] Dabei halten wir Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft in einem Wechselspiel.

-- [Das Kunstsymposion] --


coreresethome
26•15