log #548: kunstsymposion

"Wie selten eine Generation konnte ich eine faszinierende Epoche der Entwicklung der Wissenschaft miterleben und in kleinen Mosaiksteinchen mitgestalten. Bereits meine Dissertation hatte mich ins Grenzgebiet zwischen Physik und Medizin geführt."

Das sagt Gertrud Keck in "Lise Meitners Töchter"  (Physikerinnen stellen sich vor) [Quelle: PDF] Ich habe darüber mit dem Kulturschaffenden Karl Bauer [link] gesprochen, der bei unserem heurigen Kunstsymposion in zwei Aspekten mein Kooperationspartner ist.

Einerseits will er sich bemühen, Gertrud Keck in die Region zu bringen, auf daß wir mit ihr einige Fragen erörtern können. Andrerseits werden wir bezüglich der "Prizren-Session" im Kosovo zusammenarbeiten.

Was Keck angeht, sehe ich eine Verbindung zu Künstler Selman Trtovac, der mein Gast sein wird.

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Er experimentiert schon eine Weile im Bereich "Nichtinvasive Maschinen-Gehirn- Interaktion" und deren Auswirkung auf seine künstlerische Arbeit. Sehen Sie diesbezüglich meinen Eintrag zu "The Track: Pop" [link]

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Künstler Selman Trtovac

Die erwähnte "Prizren-Session" möchte ich in der historisch relevanten kosovarischen Stadt realisieren. Im 2015er Symposion hatte ich eine "Beograd-Session" [link] einbezogen, heuer soll es weiter in den Süden gehen.

Ein wichtiger Aspekt, um diese vom wohlhabenden Norden teils vergessene Region im Blickfeld zu halten. Ich denke, es gibt für uns einiges zu lernen, wo wir uns mit Kulturschaffenden einer Postkriegsgesellschaft verständigen.

Ich bin ja der Larmoyanz vieler unserer Leute längst müde und hab einige Neugier, was sich Menschen vornehmen, die sich in einem Prozeß des Nationbuilding befinden.

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Kulturschaffender Karl Bauer

Wir alle gehen -- hier wie dort -- in diese Vierte Industrielle Revolution hinein, von der Europas Gesellschaften völlig verändert werden. Wie wird sich das zum Beispiel bezüglich des anscheinend unausrottbaren Nord-Süd-Gefälles auswirken?

Ich habe keinen Zweifel, daß die Kriege des Untergangs Jugoslawiens eine (von mehreren) sehr wesentlichen Ursachen in diesem Nord-Süd-Gefälle haben, wodurch Europa eine große Mitverantwortung an den Geschehnissen trägt.

Wir wissen zu gut, was viele nicht wissen wollen, daß nämlich ethnische Konflikte vor allem dann gerne zu mörderischen Ereignissen hochgehen, wenn die ökonomischen Grundlagen einer Gesellschaft den Bach runtergegangen sind.

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Sie sehen hier ein Straßenkarten-Buch, das die Soldaten der KFOR in den Nachkriegsjahren verwendet haben, um sich im Kosovo zurechtzufinden. Die Hauptrouten wurden mit Tiernamen belegt, die Tiere tauchten auf den entsprechenden Straßenschildern auf.

Das sind in Summe einige Aspekte, die wir heuer im Kunstsymposion bearbeiten. Es geht dabei stets auch um die Befindlichkeit Europas, dessen wohlhabender Norden gerade allerhand Schwierigkeiten hat, den Menschen aus jenen Regionen zu begegnen, in denen sich Europa über Jahrhunderte seinen Fruchtgenuß einfach nahm.

-- [Das 2016er Kunstsymposion] --


coreresethome
23•16