Blatt #79 | KW 26/2020

Inserat: Steyr-Fiat 600/1100

Ich mag die Inserate jener vergangenen Tage, da viele davon aus heutiger Sicht derart nüchtern und sachlich wirken, daß einem kein Schleier des Emotionalen davorgehängt wird. Im Jahr 1965 schaltete die Steyr-Daimler-Puch AG in der Ausgabe 6 von „Austro Motor“ eine ganze Seite, um den 600er und den 1100er zu bewerben.

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Dieses Insert prangt gleich auf der Zwei. Die Betonung der „Millionäre“ scheint mir bemerkenswert, denn in Steyr gab es diese Stückzahlen garantiert nicht. Dort fand erst einmal das Assembling italienischer Autos statt.

Aber der Slogan unterstreicht die Bedeutung dieser Modelle. Von beiden gab es neben den italienischen Versionen mehrere Lizenz-Varianten. Sie sind Meilensteine der Volksmotorisierung. Zwei Jahre danach hatte die STDPAG ihre PKW-Produktion nach Graz verlegt und brachte das Puch-Schammerl auf den Markt. Im Jahr 1959 folgte der Haflinger.

Im Heft, dem ich diese Motive entnommen hab, gibt es eine umfassende Preisliste mit Stand 1. Juni 1965. Der 600 D kostete damals 29.900,- Schilling, der 1100 D war für 39.900,- zu haben. Der Steyr-Puch 500 D ist mit 27.610,- gelistet, der schärfere 650 TR mit 31.950,- Schilling.

Zum Vergleich das Spitzenmodell von Fiat: das 2300 S Coupé kostete damals 175.000,- Schilling. Auf dem Cover der Ausgabe wird eine Coupé-Version des Jaguar E-Type gezeigt. Der Jag kostete 176.000,- Schilling.

Das Heft bekam ich übrigens gerade erst per Sendung von Garagenliebling Gerhard Szamuhely, dem es gleich wir mir geht, die Sammelleidenschaft überfüllt den verfügbaren Stauraum; die Notiz: [
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